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Michael Braedt
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Frage von Karl-Heinz D. •

Müssen wir wirklich mehr Wohraum schaffen?

Sehr geehrter Herr Braedt,

während ein in Deutschland lebender Mensch 1990 durchschnittlich 34,8 m² Wohnraum nutzte, ist der durchschnittliche Wohnraum pro Person auf 47,0 m² in 2019 gestiegen. Müssen wir wirklich mehr Wohnraum schaffen?

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Ja, Herr Dahlke, das müssen wir. Denn bei den angegebenen 47m2 handelt es sich um Durchschnittswerte. Seit vielen Jahren ist die Zahl der großräumigen Einfamilienhäuser gestiegen und gleichzeitig die Zahl der Sozialwohnungen gesunken.  Viele Familien, Alleinstehende, Rentner*innen  und Geflüchtete müssen sich mit engsten Wohnverhältnissen zufrieden geben, weil sie sich mehr Wohnraum finanziell nicht leisten können. Das gilt insbesondere für Großstädte und die Peripherie - so wie auch in Langenhagen bei Hannover. Wir brauchen in diesen Regionen eine Mietpreisbremse, wenn es erforderlich ist auch einen Mietendeckel bis hin zu einer durch das Grundgesetz zulässigen Enteignung von Konzernen mit 100.000-en von Wohnungen wie Vonovia oder Deutsche Wohnen. Die Alternative: kommunale und genossenschftliche Wohnungsbaugesellschaften.

Für Langenhagen fordert DIE LINKE bei den Kommunalwahlen ein kommunales Wohnbauprogramm – für deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum. Vor einer weiteren Wohnbebauung muss für eine ausreichende Infrastruktur (KiTas, Schulen, ÖPNV, fußläufige Einkaufsmöglichkeiten, lokale medizinische Versorgung, usw.) gesorgt werden. Bei der Wohnbebauung muss die Bebauung von Brachflächen deutlich Vorrang vor dem Bau auf der grünen Wiese haben; das gilt auch für Gewerbeflächen. Ein so ausgerichtetes kommunales Wohnungsbauprogramm trägt auch zum Klimaschutz bei.