Maximilian Brym
DIE LINKE
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Frage von Agron S. •

Frage an Maximilian Brym von Agron S. bezüglich Wirtschaft

Hallo Herr Brym,
ein Bekannter von mir arbeitet noch bei Siemens. Vermutlich sind Sie darüber informiert, dass Siemens trotz Rekordprofit über 5000 Arbeiter entlassen will. Davon wird es 1000 Personen in Deutschland treffen. Die MEISTEN wird es in Bayern erwischen. Welche Möglichkeiten hat die Politik um den Machenschaften solcher Konzerne entgegenzutreten.

Danke Agron Sadiku

Antwort von
DIE LINKE

Hallo Herr Sadiku,

vielen Dank für Ihre Frage. Was tun gegen Arbeitsplatzvernichtung, Lohndruck und ungesicherte Beschäftigungsverhältnisse ?

Weltweit will der Siemens-Konzern 16.750 Arbeitsplätze der "Stammbelegschaft" vernichten, davon 5.250 in Deutschland. Dazu kommen zigtausende Arbeitsplätze von Leiharbeitern, in ausgelagerten Betrieben, bei VDO, Fujitsu-Siemens, Infineon und anderen Bereichen.
Begründet werden die Angriffe des Siemens-Vorstands mit der sich abschwächenden Weltkonjunktur und dem damit verschärften Konkurrenzkampf um die Beherrschung des Weltmarktes. So kündigte Personalvorstand Russwurm laut Spiegel-Online vom 8.7.2008 schon an, "dass er weitere Stellenstreichungen unter schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht ausschließen könne".Der Siemens-Konzern hat im Jahre 2007 seine Profite um 21,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro gesteigert. Ähnlich ist die Lage bei BMW. Der Automobilgigant wird 8000 Leiharbeiter entlassen. Die dunklen Wolken am Himmel der Weltkonjunktur ( Peter Löscher Vorstandsvorsitzender von Siemens) werden mit Massenentlassungen, Druck auf die Löhne und gesteigerte Arbeitshetze für die verbliebene Belegschaft durch das Kapital beantwortet.

Antworten der Politik könnten darin bestehen
1. Es muss die Bereitschaft bestehen gewerkschaftliche Kämpfe und politische Initiativen der Partei „ Die Linke“ miteinander zu kombinieren. In der Realität haben kämpferische Gewerkschafter, welche ernsthaft den Kampf gegen Stellenstreichungen führen und keine faulen Kompromisse schließen möchten keinen politischen Ansprechpartner mehr.
2 In diesem Kontext hat die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn und dem Verbot der Leiarbeit große RELEVANZ.
3 Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich sollte als ein Mittel gegen die Massenarbeitslosigkeit auch auf politischer Ebene unterstützt werden.
4. Siemens und andere Firmen erzielen ihre Profite nur, indem sie sich die Früchte gesellschaftlicher Arbeit durch die Beschäftigten als privates Kapital aneignen. Der Zustand, dass die Arbeit der Produzenten sich letztendlich gegen sie richtet muss beseitigt werden. In der Konsequenz heißt das: „ Vergesellschaftung großer Firmen bei demokratischer Kontrolle durch die Beschäftigten“. Nur dadurch kann das Prinzip -Arbeit und ein Leben in sozialer Sicherheit- gewährleistet werden.

Viele Grüße

Max Brym