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Martin Neise
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Frage von Claudia N. •

Treten Sie für eine armutsfeste Mindestrente ein, die deutlich über dem Grundsicherungssatz liegt, d.h. mind. 1500€ brutto?

Wieso müssen Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, zum Überleben bei der Tafel anstehen, können sich weder Kino, Theater, noch Urlaub leisten, sogar oft nicht ihre Medikamente, ne Brille, nicht mal eine Tageszeitung?
Was hat das mit "Solidargemeinschaft", mit Menschenwürde zu tun? Andere, auch ärmere Länder sorgen besser für ihre Alten! Wieso nicht das reiche Deutschland?
Eine armutsfeste Mindestrente würde z.B. auch den bürokratischen Aufwand für Wohngeldbeantragung überflüssig machen, mit dem alte Menschen oft überfordert sind.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Nolting,

da rennen Sie bei mir offene Türen ein! Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Menschen, die sich Jahrzehnte für unsere Gesellschaft krumm gemacht haben, so behandelt werden. Mit Solidargemeinschaft und Menschenwürde hat das absolut nichts zu tun. Warum wir in Deutschland nicht besser für „unsere Alten“ sorgen? Nun ja, ich denke da lohnt sich der Blick nach oben. Die Politikerinnen und Politiker von CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP, die seit Jahrzehnten die gesetzliche Rente kaputt machen, sind auf dieses System ja nicht angewiesen, da kürzt es sich leicht. Und die Parteispenden der Versicherungskonzerne an eben diese Parteien tun dann das übrige (z.B. Allianz oder Ergo). 

 

Um zu ihrer Kernfrage zu kommen: Ich trete für eine armutsfeste Mindestrente von 1.200€ netto ein!

 

Aber das kann natürlich nur der Anfang sein. Was wir wirklich brauchen sind höhere Löhne und ein höheres Rentenniveau. Denn wer ein Leben lang gearbeitet hat, soll nicht gezwungen sein staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Deshalb:

  1. Mindestlohn auf 13€ – mit weniger kommt man nicht auf 1200€ Rente im Monat.

  2. Möglichst flächendeckende Tarifverträge – die Löhne in diesem Land müssen endlich kräftig steigen.

  3. Rentenniveau wieder auf 53% anheben.

  4. Eine Rentenversicherung in die alle einzahlen – die Ärztin, der Erzieher, die Anwältin, der Bauarbeiter und vor allem auch die Politikerinnen und Politiker.

  5. Endlich Angleichung der Renten in Ost und West.

Herzliche Grüße

Martin Neise