Maria Klein-Schmeink
Maria Klein-Schmeink
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Angy B. •

Frage an Maria Klein-Schmeink von Angy B. bezüglich Gesundheit

Liebe Frau Maria Klein-Schmeik,

sie sind Mitglied des Gesundheitsausschusses und tragen Fakten zur Vorbereitung der Einführung der Impfpflicht zusammen.

Ich möchte sie fragen, ob sie selber vollständig geimpft sind und dies auch allen Kindern und Erwachsenen empfehlen würden.

Ich empfinde dies als extreme Einschränkung in das Grundrecht jeden Einzelnen über seinen Körper selbst bestimmen zu können.

Es kann doch nicht sein, dass Sie mir jetzt vorschreiben, wie ich mich impfen lassen muss, weil ich sonst in meinem Beruf nicht mehr arbeiten darf.

Die Impfentscheidung für mich selber muss meine Entscheidung bleiben - ich habe sie nach langer Überlegung verantwortungsvoll getroffen.

Zwang ist meiner Meinung beim Impfen der falsche Weg -
Deutschland braucht keine Impfpflicht!

Ich freue mich auf eine Antwort von ihnen.

Vielen lieben Dank.

Mit freundlichen Grüßen
A. B.

Maria Klein-Schmeink
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau B.,

ich gehöre der Generation an, die die meisten Kinderkrankheiten durchgemacht hat. Als zweites von 6 Kindern gehörte es zum Üblichen, an Masern, Mumps, Keuchhusten und Röteln zu erkranken. Vorgeschriebene Impfungen waren damals gegen Kinderlähmung, TBC und Pocken.

Wir sind grundsätzlich der Auffassung, dass die Menschen durch Aufklärung und Information dazu bewegt werden können, ihren Impfschutz zu vervollständigen. Drohungen mit Sanktionen und Einschüchterung halten wir ebenso wie Sie für nicht zielführend.

Deshalb haben wir uns unsere Entscheidung, die Impfpflicht für KiTa-Kinder zu befürworten, auch nicht leichtgemacht. Die zahlreichen Argumente junger Eltern, die neben ihren KiTa-Kindern zu Hause noch kleine Geschwisterkinder betreuen, die noch zu jung für eine Masernimpfung sind, haben uns aber überzeugt. Wir wollen gerade den Menschen, die auf unsere Solidarität angewiesen sind, eine Teilhabe ermöglichen. Das gilt ebenso für die vielen Kinder, die aus gesundheitlichen Gründen selbst nicht geimpft werden können.

Darüber hinaus muss eine erfolgreiche Strategie zur Eliminierung der Masern und anderer Infektionskrankheiten vor allem auf Vernunft und den Willen zur gegenseitigen Solidarität setzen. Es sollte selbstverständlich sein, für Tätigkeiten in Kindertagesstätten, Schulen oder auf der Kinderstation im Krankenhaus einen geeigneten Impfstatus aufzuweisen.

Wir Grüne wollen uns dafür einsetzen, dass die Vorurteile gegen Impfungen abgebaut und Aufklärungskampagnen sowie niedrigschwellige Impfangebote ausgebaut werden. Dafür setzen wir uns auch mit unserem Antrag "Masern und andere Infektionskrankheiten endlich eliminieren - Solidarität und Vernunft fördern, Impfquoten nachhaltig steigern" ein.

Mit freundlichen Grüßen
Maria Klein-Schmeink

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