Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Manfred Grund
CDU
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Frage von Werner A. •

Frage an Manfred Grund von Werner A. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Morgen Herr Grund

Mit Interesse und Verwunderung habe ich Ihren Kommentar zum Koalitionsvertrag gelesen.Für mich ist es schon verwunderlich dieses Papier als "Rundumwohlfühlpaket" zu bezeichnen. Ich sehe es als Betrug am Arbeiter an,dass er immer noch auf Hilfe Vom Staat angewiesen ist wen er im normalen Arbeitsverhältnis von seinem Lohn nicht leben kann.Welche Auswirkungen hat das auf die Kinder dieser Menschen, wenn diese Erfahren, ihre Eltern müssen trotz Arbeit Unterstützung vom Staat beantragen? Sie fragen sich, warum soll ich arbeiten wenn der Lohn doch zum Leben nicht reicht.

Und lieber Herr Grund was denken die vielen Rentner, die bis 2020 warten sollen, bis die Renten an das Westniveau angeglichen ist? Ich bin nach einem Prozess 1989 vor der Wende in die Bundesrepublik geflohen und 1993 wieder in das Eichsfeld zurückgekehrt weil ich darauf hoffte die Lebensbedingungen würden bald in Deutschland gleich werden. Diese Hoffnung war trügerich. Ich bin sehr enttäuscht über die Politik die heute betrieben wird!

Gruss W. Anhalt

Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Anhalt,

Danke für den Kommentar über abgeordnetenwatch.de zur Aussage unserer Bundeskanzlerin in den Medien zu der Angleichung der Renten in den neuen Ländern an das Niveau der alten Länder. Der Wortlaut des Koalitionsvertrages zwischen CDU, CSU und SPD ist unter http://koalitionsvertrag.cducsu.de/fakten/ in der vollständigen Version downloadbar.

Die Rentenangleichung ist (leider) etwas komplizierter als es auf den ersten Blick scheint. Wegen der Komplexität wurde der Punkt aus dem letzten Koalitionsvertrag von 2009 auch nicht umgesetzt.

Jeder, der sich intensiv damit beschäftigt, weiß, dass die Angleichung der Renten in den neuen Ländern Gewinner und Verlierer produzieren würde. Gewinner wären die Bestandsrentner, Verlierer wären die Beitragszahler, deren Höherwertung der Löhne für die eigene spätere Rentenberechnung entfallen würde. Eine Rentenangleichung Ost an West wäre also kein Ausgleich West für Ost sondern Ost Beschäftigte für Ost Rentenbezieher.

Wir suchen nach einer Lösung, damit es nicht zu Verlierern kommt. Deshalb auch die Fristsetzung 2019. Wenn die Löhne sich angenähert haben, entfiele der negative Effekt der wegfallenden Höherwertung der Löhne.

In meinem „Berlin-Ticker“ 119 hatte ich bereits ausgeführt warum das Schlagwort „Rentenangleichung“ in die Irre führt: http://www.manfredgrund.de/2011/12/15/ticker-119/#rente Über eine Beachtung würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Grund

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