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Leon Eckert
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Frage von Martin M. •

Sehr geehrter Herr Eckert, wie stehen Sie persönlch zu der Bitcoin Währung? Setzen Sie sich im Bundestag dafür ein dafür ein, das dieses Zahlungsmittel in Deutschland verboten wird?

Sehr geehrter Herr Moser, vom 9. bis 11. Oktober 2025 findet in der Saturn Arena Ingolstadt das 3. Bitcoin Forum Ingolstadt statt – veranstaltet von der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte.

Wie Sie sicherlich wissen, ist der Stromverbrauch für den Handel mit Bitcoins immens, 2023 betrug der Stromverbrauch des BTC 121,13 TWh und war damit auf einem Allzeithoch. 2024 hat der Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index einen Verbrauch von 172.62 TWh berechnet. Für 2025 wird ein ähnlich höher Energiebedarf von rund 175 TWh erwartet. Das würde circa 0,6 % des weltweiten Stromverbrauchs ausmachen.

Ebenso wird diese Währung am meisten im Darknet benutzt. Auch wird dieses Zahlmittel meist als Lösegeld benutzt, wie im diesen September wo ein IT Dienstleister um 1,5 Bitcoin ~ 150.000 Euro erpresst worden ist, ansonsten würden persönliche Daten von 1,5 Millionen Schweden veröffntlicht.

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Antwort von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr Martin M.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die sogenannte Kryptowährung Bitcoin sehe ich sehr kritisch. Das liegt nicht daran, dass ich Innovationen im Finanz- und Digitalbereich ablehne. Dezentrale Technologien können ein wichtiger Baustein für digitale Souveränität und mehr Transparenz sein. Den Bitcoin halte ich aber nicht für die richtige Lösung.
Die enorme Menge Strom, die verbraucht wird um neue Blöcke zu schürfen, steht nicht im Verhältnis zum gesellschaftlichen Nutzen. In Zeiten der Klimakrise kann ein digitaler Vermögenswert, der so viel Energie verbraucht wie ein ganzes Industrieland, kein Zukunftsmodell sein.
Wie Sie beschrieben haben, ist der Bitcoin in der Praxis nicht selten in illegalen Transaktionen involviert und erschwert durch seine Anonymität den Strafverfolgungsbehörden die wirksame Verfolgung.
Als Bündnis 90 / Die Grünen positionieren wir uns folgend:
- Ein generelles Verbot halten wir für nicht umsetzbar. Wie erwähnt ist die Nachverfolgung quasi unmöglich und der Bitcoin würde sich nur noch mehr ins Darknet verlagern.
- Wir setzen uns auf EU-Ebene unter Anderem im Rahmen des MiCA-Regulierungspakets (Markets in Crypto-Assets) für eine stärkere Aufsicht, Transparenzpflichten und klare Klassifizierung von Krypto-Assets ein. Somit soll z.B. die Europäische Bankenaufsicht eine Rolle bei der Kontrolle übernehmen.
- Der Bitcoin-Verkauf nach einem Jahr soll nicht mehr unter die „privaten Veräußerungsgeschäfte“ und damit auch nicht mehr steuerfrei sein. Bitcoins werden in de Praxis kaum als Zahlungsmittel genutzt, sondern fungieren hauptsächlich als Spekulationsobjekt. Deswegen wollen wir, dass der Bitcoin-Handel analog zu anderen Kapitalerträgen besteuert werden.

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