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Lars Leopold
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Frage von Anja J. •

Frage an Lars Leopold von Anja J. bezüglich Bildung und Erziehung

Mich würde interessieren wie lange sie schon in der Partei sind und ob sich ihre ansichten mit der ihrer partei decken ...welche politische vorbildung bzw.was für einen backround haben sie ?
herzliche grüße anja juha

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Juha,

ich bedanke mich für Ihren Besuch auf meiner Seite bei Kandidatenwatch. Nun aber zu Ihrer berechtigten Frage.

Mit viel Interesse habe ich die unterschiedlichsten Aktionen der ehemaligen PDS beobachtet und soweit es mir durch meine berufbedingten Umzüge möglich war, die Partei als Sympathisant unterstützt. Seit Juni 2005 bin ich aktives Mitglied der Partei DIE LINKE, vormals PDS und Linkspartei.PDS. Im Kreisverband Hildesheim habe ich meine politische Heimat gefunden. Mit vollstem Engagement habe ich dort auch unsere Partei im Bundestagswahlkampf ´05 unterstützt.

Nach Jahren der SPD-Regierung in Niedersachsen, welche "nur" Wegbereiter der unsozialen Politik der CDU/FDP-Regierung in den letzten fünf Jahren waren, ist es an der Zeit, daß Niedersachsens Landtag endlich wieder eine richtige Oppostion erhält.

Von den Mitgliedern meines Kreisverbandes bin ich einstimmig zum ersten Direktkandidaten der neuen Partei Die Linke im Wahlkreis 23 Alfeld gewählt worden.

Geboren wurde ich in Güstrow, einer Kreisstadt in Mecklenburg-Vorpommern. Dort beendete ich meine Schulbildung mit Abschluss der mittleren Reife. Nach erfolgreichem Abschluss meiner Lehre als Groß ? und Außenhandelskaufmann, war ich beruflich in Schleswig-Holstein, Mecklenburg sowie 4 Jahr in Kanada ansässig. Im Jahr 2003 kam ich aus familiären Gründen nach Niedersachsen. In der Samtgemeinde Gronau, welche zum Wahlkreis 23 Alfeld gehört, heiratete ich. Seit Januar 2007 bin ich stolzer Vater einer Tochter.

Ich denke, um politisch aktiv zu werden bzw. zu sein, muß man nicht unbedingt studiert haben. Wichtiger hingegen ist, daß man die Probleme der Menschen erkennt, ihnen zuhören kann und gemeinsam mit Ihnen nach Lösungen sucht. Unsere Politik benötigt junge Kräfte, die vieles mit anderen Augen sehen. Wer nur abwartet, daß sich etwas ändert, wartet vergebens oder wird am Ende enttäuscht sein, weil die Änderung nicht seinen Vorstellungen entspricht. Deshalb ist es für mich wichtig mich aktiv in die Tagespolitik zu einzumischen und helfen sie mit zu gestalten. Wenn Sie oder Freunde und Bekannte Ihrerseits eventuell Interesse haben, sich aktiv politisch zu betätigen oder aber auch einfach nur mal zu schauen, was für eine Partei die Linke ist, lade ich Sie recht herzlich ein. Die meisten Veranstaltungen und Treffen unseres Kreisverbandes sind öffentlich. Termine finden Sie unter www.die-linke-hildesheim.de.

Aber nun zurück zum Thema Bildung, welches im Wahlprogramm der Linken einen bedeutenden Platz einnimmt.

Nicht nur Gas, Strom, Benzin und Lebensmittel werden teurer, auch Bildung muss mittlerweile teuer bezahlt werden, seit Wulff Ministerpräsident und Stratmann Wissenschaftsminister in Niedersachsen ist und Studiengebühren eingeführt wurden. Auch wurde die Lernmittelfreiheit abgeschafft. Wer kein Geld hat bzw. arme Eltern, dem bleibt Bildung vorenthalten. Die Linke setzt sich deshalb für eine gebührenfreie Bildung für alle ein! Wir sind gegen Kita- und Studiengebühren. Wir sprechen uns für die Lernmittelfreiheit aus. Die Bildungspolitik der amtierenden CDU/FDP-Regierung weist eine klare Negativbilanz auf: Studiengebühren, faktische Abschaffung der Lernmittelfreiheit, immer stärker selektierende Bildungseinrichtungen, wo Kinder schon nach der 4. Klasse getrennt werden, Unterrichtsausfall, Entdemokratisierung der Schulverfassung und immer mehr Schülerinnen & Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen. Schule dient so als ein Instrument, mit dem Teile der nachwachsenden Generation systematisch ausgegrenzt werden sollen. Dies trifft vornehmlich Kinder aus sozial benachteiligten Familien einschließlich der Migrationskinder. Der Hauptschulbereich entlässt so ca. 1/3 seiner Absolventen ohne eine reale Chance, eine Berufsausbildung durchlaufen zu können.

Deshalb fordern wir:
- Gemeinsam bis zur 10. Klasse: die Integrierte Gesamtschule (IGS) soll Regelschule werden
- Wer nicht ausbildet, obwohl er es könnte, muss zahlen! Wir setzen uns für eine Ausbildungsplatzumlage und mehr Geld in der Erwachsenenbildung ein!

Die LINKE spricht sich eindeutig für die Integrierte Gesamtschule (IGS) aus - verbindlich für alle bis zur 10. Klasse. Zahlreiche Untersuchungen und Erfahrungen aus anderen Ländern haben ergeben, daß gemeinsames Lernen ohne soziale Schranken nicht nur gerechter ist, sonder auch klüger macht.
Ziel der IGS ist nicht Gleichmacherei. Sie gewährleistet eine den einzelnen Schülerinnen und Schülern angemessene, altersgerechte Förderung ihrer Fähigkeiten, Interessen und Neigungen. Sie zielt auf eine umfassende Stärkung und eine ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen.
Die Linke fordert die Wiedereinführung der Lehrmittelfreiheit. Außerdem werden wir im Landtag einen Gesetzesantrag stellen, für alle schulpflichtigen Kinder in Niedersachsen eine ggf. durch Landeszuschüsse geförderte, kostenfreie Mahlzeit an niedersächsischen Schulen einzuführen.
Privatschulen können keinen Ausweg aus der Schulmisere sein. Sie versprechen bessere Bildung für Geld, also nur für die, die es bezahlen können. Genau das will die Linke nicht!
Bildung darf nicht zu einer Ware degradiert werden! Jeder Mensch muß das Recht auf Bildung haben! Das Recht auf Bildung und Ausbildung gehört ins Grundgesetz!

Es ist jedes Jahr das gleiche Problem. Der Ausbildungspakt zwischen Regierung und Unternehmern hat versagt. Den wenigen angebotenen Ausbildungsplätzen stehen viel zu viele Bewerber gegenüber. So gehen jährlich tausende Ausbildungswillige leer aus. Ausbildung ist und bleibt aber die Lebensgrundlage für viele Menschen in unserer Gesellschaft. In vielen Bereichen der Wirtschaft wird ein akuter Fachkräftemangel beklagt. Wie passt denn das zusammen? Es ist im höchsten Grade verantwortungslos, ja skandalös, dass die privaten und öffentlichen Unternehmen nicht genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Eine gerechte Lösung dieses Problems ist daher die Einführung einer Ausbildungsabgabe, die die Betrieben unterstützen soll, die ihre Ausbildungsverpflichtungen erfüllen.

Ich hoffe ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten. Bei eventuellen Rückfragen, Anregungen und Kritiken stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
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Mit solidarischen Grüßen
Lars Leopold