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Klaus Stöttner
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Frage von Maximilian R. •

Frage an Klaus Stöttner von Maximilian R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Merkur-online.de am 08.04.10

Pressemeldung:" © APBayerns Kultusminister Ludwig Spaenle will vor allem Schüler mit Migrationshintergrund dafür begeistern, Kompetenzen in ihrer Muttersprache zu erwerben. Dadurch ließe sich das Sprachgefühl für Deutsch verbessern. Nun wirbt der Politiker um Lehrer, die an Gymnasien einsetzbar sind.Durch die Vermittlung von Sprachkompetenz und Landeskunde verspricht sich das Kultusministerium positive Auswirkungen auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sowie für zwischenmenschlichen Beziehungen und die Persönlichkeit junger Menschen. „Wenn ich weiß, woher ich komme, weiß ich, wohin ich gehe“, zitierte Spaenle Bayerns ehemaligen Ministerpräsidenten Strauß. „Wer Türkisch kann, findet den Weg in die Gesellschaft.“ Das Beherrschen der Muttersprache stifte nicht nur Selbstbewusstsein und Identität, sondern trage dazu bei, besser Deutsch zu sprechen."
Zitat Ende.

Ich kann’s nicht glauben wie tief die CSU gesunken ist. Ich empfinde diese dummdreiste Äußerung des CSU-Kulturministers als Landesverrat. Damit leistet er volle Unterstützung für den türkisch-nationalistischen Ministerpräsidenten Erdogan, der Assimilierung als "Völkermord" brandmarkt und eine Integration seiner Landsleute in westliche Gesellschaften nur insoweit begrüßt, als dadurch eine politische Einflussnahme im Sinne der Türkei und einer weiteren Islamisierung Europas Vorschub geleistet wird. Keine Zuwanderergruppe integriert sich in Deutschland annähernd so schlecht wie die türkische und das mit voller Absicht. Am besten integriert - auch was das Bildungsniveau betrifft - sind Zuwanderer aus Fernost wie z.B. Vietnamesen, Chinesen und zwar auch gerade deshalb, weil Sie eben kaum die Möglichkeit haben, weiter ihre Muttersprache zu erlernen und zu pflegen. Türkisch ist für Türken hierzulande allgegenwärtig in Familie und Freundeskreis.

Wie ist Ihre Einstellung zu Spänles Auffassung?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Röckl,

Vielen Dank dass sie mich durch ihre Anfrage auf diesen wichtigen Sachverhalt eingehender aufmerksam gemacht haben.
Zunächst ist festzustellen, dass Herr Spaenle dem türkischen Ministerpräsidenten keineswegs "volle Unterstützung" zukommen lässt. Vielmehr hat er sich ausdrücklich gegen den Vorschlag Erdogans ausgesprochen, Türkische Gymnasien in Deutschland zu eröffnen. Auch die Aussage des bayerischen Kultusministers über den Türkischunterricht ist anders zu deuten. Der Vorschlag von Herrn Spaenle sieht vor, Türkisch flächendeckend als Fremdsprache anbieten, was keineswegs eine Alternative zum Deutschunterricht bedeutet. Deutsch als Muttersprache ist weiterhin eine unabdingbare Vorraussetzung für den Zugang zum Deutschen Schulsystem. Sie werden mir also sicher zustimmen dass es somit möglich ist das eine zu tun ohne das andere zu lassen.
Im Sinne einer nachhaltigen Integrationspolitik kann es sicherlich nicht unser Ziel sein, dass die Integration der türkischen Zuwanderergruppe in die deutsche Kultur durch Unterdrückung ihrer Muttersprache vonstatten geht. Integration bedeutet wie sie sicher wissen, auch aufeinander zugehen. Durch die Möglichkeit weiterhin Kompetenzen in ihrer Muttersprache zu erwerben, ist die türkisch-deutsche Gemeinschaft in der Lage ihre eigene Identität zu bewahren und sich gleichzeitig leichter in sie zu integrieren.. Ich denke sie stimmen mir in diesem Punkt zu, dass eine erfolgreiche Integrationspolitik nur möglich ist, wenn uns die Einbindung anderer Kulturen in die deutsche gelingt. Dass dazu im Gegenzug auch nicht nur die Akzeptanz, sondern auch die Einbringung in eben diese von Seiten der Immigranten von Nöten sind, steht außer Frage.
Des Weiteren liegen uns für ihre Aussage über das Aufgeben ihrer Sprache durch Einwanderer aus dem Asiatischen Raum leider keine Belege vor. Es kann des Weiteren doch auch nicht in ihrem Interesse sein durch Aussagen wie "dummdreist" und "Landesverrat" eine sachliche Diskussion zu erschweren.
Abschließend ist also zu sagen, dass ich den Versuch von Herrn Minister Spaenle, die Integration von türkischen Immigranten durch optionalen Türkischunterricht zu verbessern, aus den genanten Gründen unterstütze.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Stöttner, MdL