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Klaus-Peter Hesse
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Frage von Alexander W. •

Frage an Klaus-Peter Hesse von Alexander W. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Hesse,

als Fußgänger und Radfahrer ärgere ich mich regelmäßig über Bettelampeln, die von uns schwächeren Verkehrsteilnehmern angetatscht werden müssen, bevor auch wir mal "grün" bekommen. Sie waren wohl mal eingeführt worden, um den Autoverkehr zu beschleunigen, für unsereins aber sind sie schwer erträglich:
- Radfahrer müssen häufig Verrenkungen vornehmen, um die Dinger zu bedienen.
- Wer nicht rechtzeitig drankommt kann zuschauen, wie der parallel fließende Autoverkehr grün, der Fuß- und Radweg aber rot hat.
- An großen Kreuzungen ärgern sich ganze Menschengruppen, weil sich jeder fälschlicherweise auf den anderen verlassen hat und die Ampel nicht umspringt.
- Die Zahl der Rotgeher hat meiner Beobachtung nach zugenommen.
- Psychologisch und ökologisch betrachtet ist es unzeitgemäß, innerstädtisch dem Autoverkehr das uneingeschränkte Primat einzuräumen, dem nur hin und wieder der Fußgänger eine Unterbrechung abbetteln kann.
Meine Fragen:
a) welche der o.a. Argumente teilen Sie?
b) Wann werden die Bettelampeln abgeschafft?

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Weil

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Weil,

die bedarfsgerechte Steuerung von Lichtsignalanlagen ist nicht dafür konzipiert, Fußgeher oder Fahrradlenker zu „ärgern“. Im Gegenteil: Nicht abfließender motorisierter Verkehr führt tendenziell aus mehreren Gründen eher zu einer negativen Beeinträchtigung der Lebensqualität in einer Stadt. Bezüglich der Grünphasen haben sich die Koalitionsfraktionen verständigt, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen - unter Berücksichtigung der Erfordernisse des Verkehrs - behandelt werden sollen. Die Fußgeher haben dabei ein Anrecht, dass in der Regel nach 90 Sekunden eine Querung möglich sein muss. Ausnahmen hierfür müssen gut begründet sein.

Die Koalitionsfraktionen von CDU und GAL haben darüber hinaus den Senat in einem Antrag im November 2008 (Drucksache 19/1472) ersucht darzustellen, nach welchen Methoden und Maßstäben in Hamburg Lichtsignalanlagen gesteuert werden und wo in den letzten Jahren Veränderungen vorgenommen wurden. Zudem haben wir Wert darauf gelegt, dass nicht gerechtfertigte Benachteiligungen von zu Fußgehenden und Fahrradlenkende durch zu lange Wartezeiten abzustellen und dementsprechende Maßnahmen einzuleiten sind.

Wir wollen ein Verkehrsmanagementsystem entwickeln, welches bedarfsgerechtere Lichtsignalschaltungen und einen besseren Verkehrsfluss für alle Verkehrsteilnehmer ermöglicht. Darüber hinaus wird derzeit geprüft, unter welchen Bedingungen es sinnvoll ist, an hochfrequentierten Standorten weitere Countdown-Anzeigen für den nicht motorisierten Verkehr einzuführen. Unser Ersuchen wurde Ende 2008 von der Bürgerschaft beschlossen. Ich bitte Sie daher um Verständnis dafür, dass die landesweite Prüfung unserer Anliegen noch ein wenig andauern kann.

Für Ihre Hinweise bedanke ich mich und verbleibe
mit freundlichem Gruß

Klaus-Peter Hesse
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft