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Klaus-Peter Hesse
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Frage von Detlef S. •

Frage an Klaus-Peter Hesse von Detlef S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Hesse,

neulich habe ich mir erstmals Hamburgs modernsten Stadtteil, die Hafen-City angesehen. Ich war angetan von der Architektur – und enttäuscht von einem Verkehrskonzept, das an die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erinnert. Aus der Straße „Am Sandtorkai“ ist eine vierspurige Straßenschlucht geworden, ein unwirtlicher, lebensfeindlicher Ort, den man möglichst schnell wieder verlassen möchte, der keinesfalls zum Flanieren einlädt. Und Radfahrer werden neben der Schnellstraße auf einen höchst gefährlichen, einseitigen Zweirichtungsradweg gezwängt. Dabei weiß jeder Verkehrswissenschaftler – und ich unterstelle, Sie als verkehrspolitischer Sprecher auch, – dass Radfahrer nirgendwo so gefährdet sind wie auf einseitigen Zweirichtungsradwegen. Dazu kommt, dass der Fahrradweg noch nicht mal farblich hervorgehoben ist. Wohl, um fragwürdigen Design-Ansprüchen zu genügen, ist er nur in einem anderen Grauton gehalten als der angrenzende Fußweg. In der Straße „Am Sandtorkai“ ist dies besonders gefährlich, weil die Garagenausfahrten direkt am Fuß-/Radweg liegen. Für einen Autofahrer, der aus einer der Garagen herausfährt, ist der Radweg kaum als solcher zu erkennen. Zudem kann er kaum ahnen, dass auch von rechts mit Fahrradfahrern rechnen muss. Unfälle mit Personenschäden dürften hier nur eine Frage der Zeit sein. Und auch zwischen Radfahrern und Fußgängern dürfte es ständig zu Konflikten kommen, weil eben auch die Fußgänger den Radweg als solchen nicht erkennen. Dabei hätte die Straße leicht so geplant werden können, dass man in beiden Richtungen Fahrradstreifen auf der Fahrbahn abmarkiert – so, wie dies heutzutage in anderen Städten üblich ist.
In einer Pressemitteilung von Ihnen vom 10.02.2006 ist wörtlich zu lesen: „Höchste Priorität bei der Planung von Fahrradwegen hat für uns weiterhin die Verkehrssicherheit.“
Ich frage Sie:
Wie passt dies mit den Fakten zusammen?
Sind neben der Straße „Am Sandtorkai“ in der HafenCity weitere einseitige Zweirichtungsradwege geplant?
Und wenn ja, sind diese wenigstens farblich als solche zu erkennen?

Mit freundlichen Grüßen,

Detlef Sander
22763 Hamburg

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Sander,

vielen Dank für Ihre Mail und Ihre positiven Anmerkungen zur Architektur der HafenCity. Die HafenCity ist ein Stadtteil, der sich kontinuierlich entwickelt. Dies hat zur Folge, dass sich auch die Verkehrsströme dem wachsenden Bedarf der Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Besucher anpassen müssen. Hierin besteht auch eine Chance für den Radverkehr. Die CDU-Fraktion setzt sich dafür ein, dass bei der Planung von Radwegen die rechtlichen
Bestimmungen eingehalten werden und städtebauliche Aspekte gegenüber der Verkehrssicherheit nachrangig behandelt werden. Dies schließt nicht aus, dass es in bestimmten Bereichen auch so genannte Zweirichtungsradwege geben kann. Über den Nutzen und die Gefahr solcher Radwege gibt es tatsächlich unterschiedliche Auffassungen. In der Radfahrstadt Kiel wird z.B. auch mit Zweirichtungsradwegen geplant. Ich kann Ihre Frage, ob zurzeit in der HafenCity einseitige Zweirichtungsradwege geplant sind leider nicht
beantworten. Ich werde mich jedoch dafür einsetzen, dass auch die HafenCity in Zukunft noch mehr als bisher den zu Recht gestiegenen Ansprüchen von Radfahrern gerecht wird.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Hesse