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Klaus Ness
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Frage von Grit M. •

Frage an Klaus Ness von Grit M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Ness,

in Ihrer Rede im Landtag am 18.03.2015 ging es unter anderem um das Thema "Bildung und Schulen". Es gibt angeblich weniger Unterrichtsausfall im Land Brandenburg als im Vergleich zu den anderen neuen Bundesländern. Wurde einmal recherchiert, ob das wirklich so ist und wenn die Schulen es schaffen, den Ausfall zu kompensieren, warum das so ist?

Mein Sohn besuchte bis vor zwei Jahren eine Gesamtschule in Potsdam. Dort sind in der 9. Klasse (!!!) 6 Wochen Mahtematikunterricht ausgefallen. Und das bezieht sich jetzt nur auf den Mathematikunterricht. Zu der Zeit wurde im Plenum ebenfalls bereits behauptet, dass im Land Brandenburg der Unterrichtsaufall vergleichsweise gering ist.

Meine Tochter besucht derzeit eine Grundschule. Ich bin dort Elternvertreter. Der Direktor berichtet dort zwei mal im Jahr auf einer Elternvertreterkonferenz, wie viele Stunden ausgefallen wären und wie viele Stunden tatsächlich ausgefallen sind. Die Unterrichtsstunden, die eigentlich ausgefallen wären sind enorm viele für eine Grundschule und dem knapp bemessenen Lehrkörper. Diese werden dann vom Förderlehrer und von allen anderen Lehrkräften übernommen. Neigungsdifferenzierung und Förderunterricht müssen teilweise über Monate ausfallen. Das geht nicht nur zu Lasten der Lehrer (Gesundheit), sondern natürlich auch zu Lasten der Bildung unserer Kinder. Ich finde es traurig, dass in der heutigen Zeit so wenig an die Zukunft unserer Kinder gedacht wird.

Jetzt zu meiner Frage: Gehen Sie auch einmal vor Ort und reden mit den Direktoren und Lehrern, um einen umfassenden Eindruck der heutigen Schulsituation zu bekommen?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Politik so bürgernah praktiziert wird.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Maaßen,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworten möchte.

Tatsächlich ist der Unterrichtsausfall an brandenburgischen Schulen zurückgegangen. Im Vergleich zu anderen Ländern stehen wir besser dar. Dennoch ist jede ausfallende Stunde eine zu viel. Die jetzige Situation kann uns nicht zufrieden stellen und tut es auch nicht. Aus diesem Grund werden im Moment aktuelle Zahlen erhoben und nach den Ursachen gesucht. Dies können Sie direkt beim Bildungsministerium nachlesen:
http://www.mbjs.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb2.c.423266.de

Die Landesregierung versucht dem auch durch eine hohe Neueinstellung von Lehrerinnen und Lehrern zu begegnen. Derzeit läuft dazu eine bundesweite Kampagne des Landes. Wir sind zuversichtlich, die anvisierte Zahl von 1000 neuen Lehrkräften für das Schuljahr 2015/2016 zu erreichen.

Die Regierung hat das Problem erkannt und wird es lösen. Ich bin mir sicher, dass es bei unserem neuen Bildungsminister Günther Baaske in guten Händen ist. Die Zukunft unserer Kinder ist der Koalition aus SPD und Linke besonders wichtig. Sie nimmt einen breiten Raum im geltenden Koalitionsvertrag ein.

Zu Ihrer konkreten Frage:
Ich besuche regelmäßig Schulen in meinem Wahlkreis. So auch wieder im April. Dabei diskutiere ich mit Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und Lehrern und auch den Eltern. Ich stelle mich dabei allen Fragen. Durch diese Besuche gewinne ich einen Eindruck der aktuellen Situation.

Zum Ende des Sommers wird der Bildungsminister in meinem Wahlkreis sein. Bei diesem Besuch werden selbstverständlich auch die von Ihnen angesprochenen Themen auf den Tisch kommen.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Ness
Mitglied des Landtags
Fraktionsvorsitzender der SPD im Brandenburger Landtag