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Frage von Maik W. •

Frage an Kerstin Lauterbach von Maik W. bezüglich Gesundheit

Frau Lauterbach,
Sie stellen sich als Direktkandidatin im Wahlkreis Großenhain 2.
Warum sollte man ausgerechnet Ihnen die Erststimme geben?
Was wären ihre konkreten Ziele für die nächste Legislaturperiode?
mfG
Maik Wehr

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Maik Wehr,

ich bin Gesundheitspolitikerin. Für mich ist Großenhain ohne sein medizinisches Zentrum Krankenhaus undenkbar. Es ist wichtig, dass wir darum kämpfen, dass diese Arbeitsplätze erhalten bleiben. Aber nicht nur das, wir brauchen ein medizinisches Konzept für den gesamten Landkreis und für Sachsen. Als Sozialpolitikerin werde ich mich konsequent dafür einsetzen, denn das gehört zur Daseinsvorsorgepflicht des Staates gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern. Medizinische Versorgung muss für alle Menschen erreichbar sein und natürlich auch finanzierbar. Die Gesund-heitsreform hat dieses Ziel verfehlt. Viele Menschen sind unzufrieden. Hier werde ich als Gesund-heitspolitikerin nicht locker lassen. Wir brauchen dringend neue Lösungen für eine solide medizi-nische Versorgung, moderne Krankenhäuser, ausreichend Ärzte in allen Fachrichtungen und eine gerechte Bezahlung. Das können wir nur erreichen, wenn alle Menschen gleichberechtigt entsprechend ihres Einkommens in eine gesetzliche Krankenkasse einzahlen. Ein zweites wichtiges Thema ist für mich die Pflege. Ich habe einige Zeit in einem Pflegeheim gearbeitet, um die Arbeitsweise der Mitarbeiter/innen, das Miteinander mit den Bewohner/innen und die Qualität der Arbeit zu erleben.

Pflegeeinrichtungen gehören zur Daseinsvorsorge des Staates. Eine Benotung beim Pflege-TÜV, mit Ausgleichsmöglichkeit schlechter Noten gegen gute Noten geht am Ziel vorbei. Es kann nicht sein, dass eine schlechte Pflege mit einer guten Cafeteria ausgeglichen werden kann. Wir fordern eine unabhängige, wohnortnahe Beratung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen.

Das ist mit den vorhandenen Strukturen nicht möglich. Die Anbieter werden immer erst im eigenen Interesse handeln. Das ist nur mit Pflegestützpunkten möglich. Demenzkranke erhalten mehr Geld für die Betreuung. Es sind aber nur 6,75 Euro/Tag.

Das reicht bei weitem nicht. Die Dienstleister in der Pflege erwarten schon sehr lange eine aktuelle Definition des Pflegebegriffs. Dieser ist zu eng gefasst. Eine flächendeckende Palliativversorgung in ganz Sachsen ist notwendig. Freie Träger, die diese Arbeit übernehmen möchten, können diese nicht leisten, weil entsprechende Verträge mit den Kassen fehlen. Wir fordern die Einführung einer Pflegezeit, wo pflegende Angehörige, ähnlich der Elternzeit zu hause ihre Angehörigen pflegen können mit Arbeitsplatzgarantie und materieller Sicherheit.

Ein weiteres wichtiges Thema für mich ist die Arbeit des Petitionsausschusses. Für mich ist diese Arbeit sehr wichtig, da sich die Bürger/innen mit ihren Sorgen und Nöten an uns wenden als meist letzten Ausweg. Die Entscheidungen müssen auch hier auf gesetzlicher Grundlage fallen, aber viel zu oft merke ich herzlose schnelle Antworten von Verwaltungen und Institutionen. Dieser Umgang mit unseren Bürger/innen ist keine Grundlage für eine gute Arbeit und für eine richtige und soziale Entscheidung.

Das sind drei Schwerpunkte meiner Arbeit im Sächsischen Landtag, die aber immer und das ist wichtig, Basisarbeit sein müssen. Die Mitglieder des Sächsischen Landtages müssen für ihre Bevölkerung da sein. Das habe ich in den letzten Jahren praktiziert und werde es auch weiter tun.

Deshalb sollten Sie mir Ihre Erststimme geben und die Zweitstimme meiner Partei DIE LINKE.

Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Lauterbach