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Katja Dörner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Katja B. •

Frage an Katja Dörner von Katja B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dörner,

falls Sie gewählt werden: was ist Ihre Position, bzw. wie setzen Sie sich dafür ein, dass die Situation im Gesundheitssystem verbessert wird? Insbesondere mit Blick auf Hebammen, die auf Grund der ständig steigenden Versicherungen oft nicht mehr ihrem ursprünglichen Beruf nachgehen können, aber auch bei der Überlastung von Ärzten, Krankenschwestern und Pflegepersonal im Klinikbetrieb, während zeitgleich die Krankenkassen Rekordgewinne einfahren?
Die Frage geht parallel auch an weitere Kandidaten aus diesem Wahlkreis.

Mit freundlichen Grüßen
K. B.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau B.,

danke für die Zusendung Ihrer Fragen.
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist gut, krankt aber an vielen Stellen. Zu häufig steht dabei der Patient eben nicht im Mittelpunkt, sei es nun bei der Versorgung im Krankenhaus, bei Zugang zu Facharztterminen oder bei der Betreuung werdenden Eltern. Daher wollen wir grüne z.B. die Geburtshilfe und die Hebammenversorgung in Deutschland auf eine sichere Basis stellen, die Hebammenvergütung gesetzlich verbindlicher gestalten und auch den zeitlichen Aufwand für einzelne Tätigkeiten stärker berücksichtigen. Nur mit Hebammen gibt es eine gute Geburtshilfe. Wir wollen flächendeckend hebammengeleitete Kreißsäle etablieren, einen Mindestpersonalschlüssel für Hebammen in Krankenhäusern einführen und die Einrichtung von Geburtshäusern in unmittelbarer Nähe zu Kliniken fördern. Wir planen außerdem ein besonderes Investitionsförderprogramm zum gezielten Ausbau von Kreißsälen in Großstädten und Ballungsräumen mit steigenden Geburtenzahlen. Gleichzeitig sollen Anreize gesetzt werden, damit Hebammen und GeburtshelferInnen auch in unterversorgten Regionen tätig werden. Für Geburten in und außerhalb von Krankenhäusern brauchen wir verbindliche Qualitätsvorgaben.

Um mehr Personal in die Krankenhäuser und Einrichtungen der Altenpflege zu bekommen, muss man außerdem den Bedarf erst einmal richtig ermitteln. Dafür fehlen bis heute wissenschaftliche Grundlagen. Deshalb müssen auf Bundesebene sowohl für die Altenpflege als auch für den Krankenhausbereich zügig Personalbemessungsinstrumente erarbeitet und verbindlich eingeführt werden, die sich am tatsächlichen Pflegebedarf orientieren. Das bedeutet, dass dann genau ermittelt werden kann, wie viele Pflegekräfte es für viele pflegebedürftige Menschen bzw. Patientinnen und Patienten braucht, um eine gute Versorgung sicherzustellen. Das muss Grundlage für die Personalausstattung werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bezahlung. Pflege ist eine verantwortungsvolle Arbeit, die unserer Gesellschaft mehr Wert sein muss. Wie bei anderen sozialen Berufen, die vorwiegend von Frauen ausgeübt werden, passt die Bezahlung nicht zu der Bedeutung der Arbeit. Wir Grüne streiten dafür, diese Berufe aufzuwerten und besser zu bezahlen. Deswegen wollen wir uns bei den Tarifpartnern für einen „Tarifvertrag Soziales“ einsetzen, der für faire Löhne in den sozialen Berufen und damit auch in der Pflege sorgt.
Außerdem müssen die Arbeitsbedingungen dringend verbessert werden. Ziele müssen dabei eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und mehr Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz sein. Unser Ziel ist es dabei auch Pflegekräfte von unnötigen bürokratischen Aufgaben zu entlasten und die Dokumentation dahingehend zu erleichtern.

Mit freundlichen Grüßen
Katja Dörner