Karl Lauterbach, MdB
Karl Lauterbach
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Frage von Bernhard W. R. •

Frage an Karl Lauterbach von Bernhard W. R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Lauterbach!
Mit Befremdung entnehme ich den Medien, dass Sie den Berufsstand der Homöopathen und Heilpraktiker abschaffen wollen.
Sie begründen dies mit der Annahme, die Praktizierenden würden eine unzureichende Ausbildung erhalten, um im Dienste der Medizin am Menschen tätig sein zu dürfen.
Ich möchte Ihnen gerne vorschlagen, sich mit den Ausbildungsrichtlinien der Heilpraktikerschulen auseinanderzusetzen, statt pauschalisierend zu urteilen.
Einer typischen Prüfungssituation, die von Schulmedizinern geleitet – mittlerweile vereinheitlicht in den Gesundheitsämtern – stattfindet, beizuwohnen, würde Ihnen einen soliden Einblick in diesen Berufsstand ermöglichen.
Im schulmedizinischen Alltag manifestiert sich ein Behandlungsbild, welches nicht selten – und pragmatisch – auf die Pharmaindustrie und die Medizintechnik setzt. Altbewährtes Wissen aus der Naturheilung rückt bedauerlicherweise immer mehr in den Hintergrund und erfährt weniger Anerkennung. Mit Ihren Aussagen unterstützen Sie diese Entwicklung. Dadurch erfährt die Arbeit der HP eine Abwertung.
Das Vorhaben, diesen Berufsstand abzuschaffen, nimmt jenen Menschen, die auf Naturheilverfahren hoffen, die Möglichkeit und das Recht, in den Genuss einer professionell begleiteten alternativen Heilungsbehandlung zu kommen.
Ein ganzer Berufsstand gerät in die Gefahr, obsolet zu werden.
Wenn Sie beispielsweise gegen die Automobilindustrie opponieren würden, weil die Luftverschmutzung die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger gefährdet – und daraus öffentlich eine zwingend regressive Automobilproduktion ableiten wollten – würde Ihnen postwendend die Macht dieses Industriezweiges entgegenschlagen.
Die Zahlen besagen, dass in Deutschland ca. 50000 HP arbeiten und damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Wollen Sie die Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker ernsthaft abschaffen? Stärken Sie bitte die Lobby der HP.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard W. Rahe, Dipl.-Ing. Architekt

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