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Kai Voet van Vormizeele
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Frage von Björn M. •

Frage an Kai Voet van Vormizeele von Björn M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Her van Vormizeele,

vielen Dank für ihre Antwort. Bitte erlauben Sie mir, einen Teil Ihrer Antwort zu kommentieren, damit meine Frage / mein Vorschlag nicht falsch verstanden wird.
Sie schreiben Prof. Brunnstein "kritisiere eine Reihe von Formalitäten". Nun gut, wir sind beide nicht Prof. Brunnstein, aber es ist doch davon auszugehen, daß Prof. Brunnstein als Urliberalen wenig an Formalitäten selbst liegt. Eher ist davon auszugehen, dass er die Unsicherheiten fürchtet, die durch das Unterlassen von Tests und Prüfungen entstanden sind.
Sie schreiben, Sie würden einen flächendeckenden Feldversuch begrüßen. Ich auch - aber auf freiwilliger Basis. Schließlich soll ein Feldversuch z. B. die Wahrung des Wahlgeheimnisses sicherstellen. Wenn Sie die Bürger noch vor dem Ergebnis des Feldversuches zu Nutzung des DWS zwingen, beißt sich die Katze in den Schwanz. Oder etwa nicht?
Was das Nichthacken des DWS durch den CCC angeht, so hat dies herzlich wenig zu sagen. Zum Vergleich: Wenn Sie laut verkünden, Sie werden ihre Wohnung für 15 Minuten nicht abschließen, dazu die Presse einladen und wieder erwarten in den 15 Minuten kein Unhold in ihre Wohnung eindringt, so sollten Sie daraus nicht schließen, man bräuchte Wohnungen nicht abschließen.
Hier nun mein Vorschlag: Sicherheitsrelevante Systeme in der IT (und anderswo) werden "Penetration Tests" unter Realbedingungen unterzogen. Dabei wird ein ext. Dienstleister beauftragt, zu versuchen, das System zu umgehen. Scheitert er, heisst zwar nicht, dass das System gegen alle Angriffe sicher ist, jedoch macht es wahrscheinlich das der Aufwand unverhältnismäßig hoch ist. Da bei dem Feldversuch im Februar allein das Papier relevant für das Wahlergebnis ist, könnten Sie den CCC und andere Kritiker zu einem solchen Versuch einladen. Wie gesagt: Banken, Militär u. ä. tun dies auch.
Was halten Sie davon? Werden Sie das System testen, so wie es andere mit ähnlich schützenswerten Gütern auch tun?

Mit freundlichem Gruß,

Björn Michaelsen

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Michaelsen!

Herr Prof. Brunnstein hat insbesondere die Einstufung des Schutzprofils nach Common Criteria 3+ kritisiert. Er würde eine höhere Klassifizierung für notwendig halten. Das meinte ich mit "Formalien".

Zu ihrem Beispiel hinsichtlich des "Einbruchs in meine Wohnung": Der von Ihnen kreierte "Unhold", ist damit in der Tat nicht ausgeschlossen. Nur das Gegenbeispiel lautet: Nur weil ich meine Wohnung "nur" abschließe und nicht mit Panzerglas versehe, steht nicht automatisch ein "Unhold" bei mir in der Wohnung!
Die Diskussion über einen Feldversuch hat sich erledigt. In Hamburg wird es keinen Feldversuch geben. Ob und ggf. wann der Hersteller dieses Systems einen Penetrationsversuchs starten wird ist ihm überlassen. Für Hamburg wir es in absehbaren Zeiträumen keine Anwendung von Technik in irgendeiner Art (das schließt die Verwendung von Taschenrechnern ein)bei den Wahlen geben.

Insofern haben die Technik-Puristen auf der ganzen Linie gesiegt. Eine Kollegin sagt neulich einmal so schön, die letzte technische Innovation, die in unserer Gesellschaft allgemein begrüßt wurde, war wohl die Einführung des Farbfernsehens. Das muß wohl auch etwas typisch Deutsches sein!

Mit freundlichem Gruß

Kai Voet van Vormizeele, MdHB