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Kai Voet van Vormizeele
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Frage von Torben L. •

Frage an Kai Voet van Vormizeele von Torben L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr van Vormizeele,

wann immer man einen Politiker, egal mit welchem Parteibuch, über das Thema reden hört sagen alle fast wortgleich das selbe: „Rassismus und Fremdenfeindlichkeit darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wenn man soetwas mitbekommt darf man nicht wegschauen, sondern soll Zivilcourage zeigen.“ Dies ist der gesamtgesellschaftliche Auftrag, mit dem wir alle durch die Welt laufen.

Auch wenn ich mir von Ihnen kein derartiges Zitat ergoogeln konnte gehe ich trotzdem davon aus, dass auch Sie dieses zum Besten geben, wenn ein Mikrophon in der Nähe ist und dieses Thema im Raum steht.

Während des Schweinske-Cups in der Alsterdorfer Sporthalle vor ca. 2 Wochen kam es zu den bekannten Vorfällen: Etwa 100 Rechtsradikale haben ihr menschenverachtendes Liedgut angestimmt.

1) Wie soll die Gesellschaft (hier: eine vierstellige Anzahl FCSP-Fans) in einem solchen Fall die oben angesprochene Zivilcourage zeigen? Was erwarten Sie von der Gesellschaft wie sie reagieren soll?
2) An diesem Tag waren ausreichend Polizeikräfte vor Ort in voller Kampfmontur. Wie soll der gesamtgesellschaftliche Auftrag dann umgesetzt werden?
3) Anstatt gegen rassistische, antisemitische, homophobe und ähnliche Parolenrufer vorzugehen ist die Polizei aber gegen die Menschen vorgegangen, die nicht weggeguckt haben, sondern Zivilcourage gezeigt haben. Wie beurteilen Sie diese Vorgehensweise auch mit dem Wissen über die Geschichte der Weimarer Republik und dem dann folgenden?

Ihrer Website war im Anschluss daran zu vernehmen, dass Sie den Rücktritt des FC-St.-Pauli-Sicherheitschefs Sven Brux gefordert haben, weil er die Meinung vertreten hat man dürfe nicht wegschauen sondern solle Zivilcourage gegen Nationalsozialisten zeigen.

4) Distanzieren Sie sich mittlerweile von dieser rechtsextremismusfreundlichen Stellungnahme oder kriminalisieren Sie Zivilcourage weiterhin?

Mit freundliche Grüßen
Torben Lasch

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Lasch!

Wir haben offensichtlich sehr unterschiedlich Definition von dem Begriff „Zivilcourage“. Sie und viele andere St.Pauli-Fans meinen, man könne die gewalttätigen Ausschreitung am Rande des Schweinske-Cup’s mit Zivilcourage rechtfertig. Das sehe ich vollkommen anders. Die schlimmen, und wenn beweisbar, auch strafrechtlichen zu verfolgenden, verbalen Entgleisungen sind keine Rechtfertigung für irgendeine Art von Gewalt. Ganz im Gegenteil erfordert „Zivilcourage“ gerade nicht, solchen „dumpfen Gröhlern“ auf den „Leim“ zu gehen, sondern mit Mitteln des Rechtsstaates zu antworten. Wer meint das Recht in die eigene Hand nehmen zu müssen, begibt sich auf die selbe Stufe wie diese Nazis.
Die öffentlichen Äußerungen von Herr Brux, haben genau dies gemacht. Aus diesem Grunde ist er für mich in dieser Funktion nicht tragbar.

Mit freundlichem Gruß

Kai Voet van Vormizeele