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Jörg-Uwe Hahn
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Frage von Renate S. •

Frage an Jörg-Uwe Hahn von Renate S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Hahn,

den Nutzen der Gentechnik kann ich leider nach wie vor nicht erkennen, sehe aber die zahlreichen Risiken, die die Gentechnik birgt. In seiner Deutschland-Tour zeigt der kanadische Landwirt Percy Schmeiser, der Ende letzten Jahres den Alternativen Nobelpreis erhielt, die katastrophalen Auswirkungen des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen auf. Die Einführung der Gentechnik hat dazu geführt, dass in Kanada keinen biologischen Raps- und Sojaanbau mehr gibt, da das Saatgut verunreinigt.

Sie schreiben in der Antwort an Herrn Görsch, dass es in Deutschland zu einer unkontrollierten Freisetzung nicht kommen wird, doch genau dies ist bereits geschehen: Gentechnisch veränderter Mais ist durchgewachsen, völlig unkontrolliert.

Die im Gentechnikgesetz vorgesehenen Abstandsregelungen sind völlig unzureichend, Bienen haben einen Radius von bis zu 6 km und die Windverwehung ist noch viel weiter.

Die Gentechnik ist keine wichtige Zukunftstechnologie, sondern eine Sackgasse, dies belegen die kanadischen Verhältnisse zur Genüge.

Wie können Sie, bei den zahlreichen Informationen, die beweisen, dass eine Koexistenz nicht möglich ist, den Standpunkt vertreten,dass es zu unkontrollierten Verbreitungen nicht kommen wird ?

Mit freundlichen Grüßen
Renate Scheer

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Scheer,

vielen Dank für Ihren Beitrag. Die Argumente der Gentechnikgegner sind mir wohl bekannt. Auch die Kritik an der im Gentechnikgesetz festgelegten Abstandsregelung teile ich nicht. Als Liberaler fordere ich zu einer sachlichen gesellschaftlichen Diskussion über Chancen und Risiken der Gentechnik auf. Dazu halte ich eine Aufklärungskampagne für sinnvoll, um die Bevölkerung umfassend über das Thema zu informieren. Die FDP fordert rechtliche Rahmenbedingungen, gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse, die den verantwortungsvollen Umgang vor allem mit der grünen Gentechnik in Deutschland ermöglicht. Die FDP steht zur Nutzung des großen Potenzials dieser Biotechnologie, da sie nicht zuletzt ein Wirtschaftsfaktor darstellt, von dem insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen profitieren können. Auch die Schaffung hoch qualifizierter Arbeitsplätze ist damit verbunden. In Europa werden derzeit über 110.000 Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut. Allein vor diesem Hintergrund können wir in Deutschland nicht die Augen vor der Grünen Gentechnik verschließen, sondern müssen konstruktive Lösungen finden.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg-Uwe Hahn