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Isabell Zacharias
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Frage von Michael S. •

Frage an Isabell Zacharias von Michael S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Zacharias,

in der Flughafenregion - dazu gehört der nördliche Landkreis München und auch der nördliche Teil der Landeshauptstadt München - steigen die Belastungen durch Fluglärm (mehr Flugbewegungen, mehr Starts und Landungen vor 6 Uhr und nach 22 Uhr) Abgase (die Kerosin-Einsparbemühungen der Airlines wurden durch den massiven Anstieg der Flugbewegungen mehr als ausgeglichen) und mit jedem zusätzlichen Flug die Gefahr eines Absturzes.

Mit den Planungen für eine III. Start- und Landebahn im Erdinger Moos sind die zukünftigen Belastungen der Menschen in den Landkreisen Erding, Freising, Dachau, Ebersberg, München-Land und darüber hinaus vorprogrammiert: Noch mehr Fluglärm, noch mehr Abgase.

Die Planungen für die 3. ( und vielleicht ja auch die 4. ??? ) Start- und Landebahn am Flughafen München basiert u. a. auf den Wachstumsprognosen des Staatsministeriums für Wirtschaft, Vekehr und Technologie:

http://www.stmwivt.bayern.de/pdf/verkehr/Flughafen_Verkehrsgutachten.pdf

Dieses Gutachten geht von Öl- bzw. Kerosinpreisen aus die im Jahr 2002 Gültigkeit hatten.
Inzwischen hat sich die Lage auf den Rohstoffmärkten "weiterentwickelt". Auswirkungen auf die Luftfahrt sind die logische Konsequenz:

"AIR BERLIN HAT DIE KRISE AUF DEM RADAR" - Quelle:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/air-berlin-hat-die-krise-auf-dem-radar;1445194

"AIRLINES MOTTEN IHRE FLIEGER EIN" - Quelle:
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:Airlines%20Flieger/364529.html

"ABSCHIED VON DEN BESSEREN PLÄTZEN" - Quelle
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/965/177428/

Die Wachstumsprognosen für den Luftverkehr und die daraus resultierenden Pläne für eine weitere Start- und Landebahn am Flughafen München gehen an der Realität vorbei.

- Werden Sie an der Seite der betroffenen Bürger stehen?

- Werden Sie im Landtag die Überarbeitung des Luftverkehrsgutachtens einfordern?

- Werden Sie sich für die Einführung einer KEROSIN-STEUER stark machen?

Mit sommerlichen Grüßen

Michael Schropp

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schropp,

als das Verkehrsgutachten für die 3. Startbahn geschrieben wurde, war der Klimawandel noch ein Geheimtipp der Wissenschaftler und einiger Umweltfreaks (zu denen ich mich ebenfalls zähle). Damals war Wirtschaftspolitik genau wie Verkehrspolitik vom Gedanken an ständiges Wachstum bestimmt. Das sieht mittlerweile anders aus. Die Menschen denken um, ganz sicher auch beim Fliegen. Nachhaltigkeit ist das Thema der Zukunft, und die steigenden Energiepreise tun ein Übriges. Ich meine deshalb genau wie Sie, dass wir ein neues Luftverkehrsgutachten brauchen und werde das auch fordern. Und dass Kerosin nicht besteuert wird, halte ich schon immer für ein Unding.

Sie können sicher sein, dass ich mich für eine Kerosinsteuer einsetze.

Mit netten Grüßen,
Isabell Zacharias