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Iris Edenhofer
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Frage von Dieter K. •

Frage an Iris Edenhofer von Dieter K. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr verehrte Frau Edenhofer!

Wie stehen Sie zum dreigliedrigen Schulsystem in Bayern und würden Sie sich,falls Sie in den Landtag gewählt würden,für den Wegfall der Studiengebühren für das Erststudium einsetzen?Hat die Einführung der Studiengebühren nicht dazu geführt,dass immer weniger Kinder aus Arbeiterfamilien bereit und in der Lage sind,die finanziellen Lasten eines Studiums zu tragen und es deshalb vorziehen,eine Ausbildung in einem Lehrberuf anzufangen,fehlen uns deshalb nicht auch Ingenieure;Naturwissenschaftler;Mathematiker etc.?Müsste hier nicht dringend eine Korrektur am Status Quo erfolgen?

MfG Dieter Kipp

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Kipp,

genau wie Sie finde ich Studiengebühren für ein Erststudium nicht sozial gerecht. Es ist mittlerweile ja auch erwiesen dass Kinder aus sozial schwächeren Familien schon den Übertritt in eine höhere Schule schwerer schaffen, da hier z.B. das Geld für Nachhilfe bereist in der der 3. Klasse ( man glaubt es ja kaum, aber es ist tatsächlich wahr!) nicht da ist! Weiter geht es dann am Gymnasium, auch hier geben die Lehrer an, dass Nachhilfe heute zur normalen Tagesordnung gehört. Doch was, wenn sich Eltern eben nicht so einfach 20 - 30 Euro/ Stunde wöchentlich leisten können? Und hier ist es mit 4 oder 8 Wochen Nachhilfe eben nicht getan. Wenn dann zu allem Unglück noch ein zweites oder drittes Kind die gleiche Förderung benötigt, dann wird es richtig schlimm!
Meine Forderungen an die derzeit regierenden Personen wären: Der Übertritt auf das Gymnasium oder eine höhere Schule muss zwingend später erfolgen! Dafür sollte anfangs mehr Zeit dafür verwendet werden, mit den Kindern "lernen zu lernen" und den Kleinen Spaß an der Schule und am Lernen und Wissen zu vermitteln. Hier würde die Einführung einer Ganztagsschule als sozialer Ort und nicht als Aufbewahrungsanstalt ( miteinander lernen, hierbei den Einzelnen gezielt fördern, spielen, kochen, essen, Sport machen....) eine wichtige Rolle spielen und wichtige Chancengleichheit herstellen! Ich habe natürlich schon des Öfteren gehört, dass wir unsere Kinder doch nicht noch zusätzlich einsperren dürfen - aber schauen wir uns doch einmal die Realität an: die Kinder kommen jetzt meistens erst nach 14.00 heim, haben sowieso meist 2 x Nachmittagsunterricht und sitzen ansonsten oft bis 17.00 an den Hausaufgaben und am Lernen. Vom Zündstoff in den Familien gar nicht zu sprechen!
Übrigens würde ich mir eine Aufwertung der Hauptschule auch im Bewusstsein der Bevölkerung dringend wünschen: ich habe mit meiner Tochter sehr gute Erfahrungen auf der Hauptschule gemacht, sie hat ihren Quali geschafft und vor kurzem ihre Ausbildung als Hotelfachfrau erfolgreich abgelegt! Wir hatten gute Lehrer und unheimlich gute Projektarbeiten! Also liebe Mitbürger - keine Panik - ich empfinde die Hauptschule nicht als Abstellgleis oder Sackgasse!

Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen beantworten! Viele Grüße

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Iris Edenhofer

1. Vorsitzende Bay. Hebammen-Landesverbandes e.V.