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Ingo Wellenreuther
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Frage von Dagmar O. •

Frage an Ingo Wellenreuther von Dagmar O. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Wellenreuther
Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie schreiben, dass die Impfstoffe Sicherheitsstudien durchlaufen haben, dass das Nutzen-Risiko-Profil klar für die Impfungen sprechen würden und dass schwerwiegende Nebenwirkungen so gut wie gar nicht vorkämen. Können Sie mir bitte eine Quelle zu solch einer Sicherheitsstudie nennen? Leider kann ich bei so einem heiklen Thema unbelegten Aussagen nicht blind vertrauen.
Folgende Informationen entnehme ich den Beipackzetteln von Impfstoffen:
1. Für Impfstoffe brauchen pharmakokinetischen Eigenschaften nicht untersucht zu werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Pharmakokinetik
2. Weiterhin steht in den Beipackzetteln:" Nach der Markteinführung wurden folgende zusätzliche Nebenwirkungen…berichtet. Da diese Nebenwirkungen aus Spontanberichten hervorgingen, ist deren Häufigkeit NICHT zuverlässig abschätzbar“. Danach werden teils gravierende Nebenwirkungen aufgelistet, wie z.B. schwerwiegende Erkrankungen des Nervensystems.
3. Bei Studien zum MMRV Impfstoff werden lediglich MMRV mit MMR +V Geimpften verglichen. Also ein ein Vierfachimpfstoff wird mit einem Dreifachimpfstoff plus einem Einzelimpfstoff verglichen. Ich verstehe nicht, wie dadurch die Sicherheit des MMRV-Impfstoffs belegt werden soll?
Aus den mir vorliegenden Fachinformationen zu MMR und MMRV Impfungen kann ich keine für mich zufriedenstellende Sicherheitsgarantie feststellen. Darum wäre ich Ihnen für eine herstellerunabhängige Quellenangabe, die die Impfstoffsicherheit belegt, sehr dankbar. (Ich habe Ihnen die Fachinformationen zu mmr und mmrv Impfungen, von gsk, die ich in meinen Aufführungen erwähne kürzlich per Mail zukommen lassen)
Wer garantiert mir, dass eine schwerwiegende oder chronische Nebenwirkung, deren Häufigkeit nicht zuverlässig abschätzbar ist, bei meinem Kind nicht vorkommen wird?
Warum soll ich, laut Masernschutzgesetz, bestraft werden, wenn ich keine SicherheitsGARATIE habe und darum nicht impfen lassen will?
mfg D. O.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau O.,

für Ihre Rückmeldung bedanke ich mich herzlich.

Details zum aufwendigen Prüfverfahren, das die Impfstoffe vor ihrer Zulassung durchlaufen müssen, können Sie u.a. diesem Bericht des unabhängigen Paul-Ehrlich Instituts entnehmen: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/bundesgesundheitsblatt/2014/2014-pruefung-von-impfstoffen.pdf?__blob=publicationFile&v=4 . Hier wird übrigens auch, wie in Ihrer Anfrage erbeten, die Sicherheit des MMRV-Impfstoffs thematisiert.

Bezüglich Ihrer anderen angeführten Punkte möchte ich Ihnen stellvertretend für zahlreiche andere Studien des Robert-Koch Instituts und des Paul-Ehrlich Instituts, die sich durch geringen Suchaufwand im Internet finden lassen, die RKI-Übersicht mit dem Namen „Risiko des Impfens und das noch größere Risiko, nicht geimpft zu sein“ ans Herz legen (abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutung/Downloads/Dittmann_Risiko.pdf?__blob=publicationFile ). Vielleicht schaffen Sie es ja sogar, sich mit der dem Nachweis dienenden weiterführenden Literatur auseinanderzusetzen, was mir zeitlich leider nicht möglich war.

Aber auch dort wird man Ihnen, wie ich mir sicher bin, bestätigen: Nur in sehr seltenen Fällen kann ein Zusammenhang zwischen einer ernsten Nebenwirkung und dem Impfen hergestellt werden. Impfstoffe sind zwar, wie sämtliche anderen Arzneimittel auch, nicht völlig frei von Nebenwirkungen. Im Vergleich zu Arzneimitteln werden jedoch an Impfstoffe höhere Sicherheitsanforderungen gestellt, denn Schutzimpfungen werden zumeist bei gesunden Personen eingesetzt.

Auf der anderen Seite versterben in Industrieländern etwa ein bis drei Personen pro 1.000 Maserninfektionen an ihrer Krankheit (Quelle mit weiteren Nachweisen: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/Masern/BGBL_09_2013_Hotspot.pdf?__blob=publicationFile ). Bei weiteren zwei bis drei Erkrankten bleiben schwere Folgeschäden wie eine geistige Behinderung und Lähmungen zurück. Besonders häufig davon betroffen sind Kinder unter 4 Jahren. Impfungen tragen also massiv zur Gesundheit unserer Bevölkerung bei. Die WHO schätzt, dass durch Impfstoffe seit 2000 über 17 Millionen Todesfälle vermieden wurden.

Eine schöne Gegenüberstellung der Impfrisiken vs. Krankheitsrisiken der WHO finden Sie hier: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0006/281526/Risk-Scales.pdf?ua=1 .

Dies sind also die entscheidenden Statistiken, die eine Impfpflicht rechtfertigen. Wie dargelegt, existiert in der internationalen Wissenschaft ein überwältigender Konsens bezüglich der Sinnhaftigkeit von Impfungen. Demgegenüber hat ein Beipackzettel, in dem auch Risiken gelistet werden müssen, für die es keinen wissenschaftlichen Nachweis eines Zusammenhangs zum Impfstoff gibt, wenig bis keine Aussagekraft.
Ich halte deshalb vor allem eine Rationalisierung der Impfpflicht-Debatte für wichtig. Wenn man seinem Kind aus Angst vor einem Flugzeugabsturz lieber eine Mitfahrgelegenheit bucht, bleibt dies nämlich vor allem eins: unvernünftig.

Mit freundlichen Grüßen
Ingo Wellenreuther