Die Linksfraktion stellt sich seinen Sozialismus nicht so vor wie in der DDR. Ihre Partei unterstützt die Organisation Cuba Si, welche die Diktatur in Kuba unterstützt. Ist das ihr Sozialismus-Ideal?

Nein, mein Ideal von Sozialismus sieht sicher nicht so aus wie in der DDR – und auch nicht wie das politische System in Kuba. Was ich mir vorstelle, ist ein demokratischer Sozialismus, der auf Teilhabe, soziale Sicherheit und echte Mitbestimmung setzt – und der mit autoritären Strukturen nichts zu tun hat. Dass meine Partei über Cuba Sí solidarisch mit der kubanischen Bevölkerung ist, bedeutet nicht, dass wir unkritisch gegenüber der Regierung in Havanna sind. Es geht darum, eine ungerechte US-Blockade anzuprangern und internationale Solidarität zu zeigen – gerade weil Kuba durch wirtschaftlichen Druck massiv belastet wird (Linke-Beschluss 2023 zur Kuba-Solidarität). Aber das entbindet natürlich nicht von notwendiger Kritik – etwa dort, wo es um Einschränkungen von Meinungsfreiheit geht. Ich wünsche mir einen Sozialismus, der auf Freiheit, Menschenrechten und demokratischer Kontrolle basiert. Das ist der Maßstab – und daran müssen sich auch alle internationalen Partner messen lassen.