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Frage von Carmen L. •

Frage an Hartmut Meyer von Carmen L. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Meyer,

die Südvariante der B212n wurde vom Rat der Stadt Delmenhorst mehrheitlich abgelehnt. Was halten Sie alternativ von der Nordvariante?
Sehen Sie im gesamten Planungsverfahren bisher irgendeinen Vorteil für die Stadt Delmenhorst?

Mit freundlichem Gruß
Carmen Legler

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Legler,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Leider wurde vom Rat der Stadt Delmenhorst nur die Südvariante abgelehnt. Die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchungen haben für die Nordvariante ähnlich schlechte Werte ergeben. Auszüge aus der Beschlußvorlage der Verwaltung für die Sitzung des Rates der Stadt Delmenhorst am 11. Oktober 2007 (siehe auch: http://www.delmenhorst.de/ratsinfo ):

"c.3.) Verkehrsuntersuchung Die Verkehrsbelastungszahlen weichen völlig von den Daten der ersten Verkehrsuntersuchung, die eine Grundlage des ersten Raumordnungsverfahrens war, ab.

1. wichtiger Aspekt

Im Rahmen der ersten Verkehrsuntersuchung stellte sich die Lage des Übergabepunktes als Problem heraus. Das Land Nds. hatte den Übergabepunkt Stromer Landstraße raumordnerisch festgestellt - der Rat der Stadt hatte sich für den Übergabepunkt Mühlenhaus entschieden. Auf Grundlage der neuen Verkehrsuntersuchung ergibt sich folgende Situation bezüglich des Übergabepunktes:

* Die Variante Mühlenhaus ergäbe eine Verkehrszunahme von 7.000 Kfz/d auf 20.000 Kfz/d ( + 13.000 Kfz/d) in der Ortsdurchfahrt Deichhausen.

* Die Variante Stromer Landstraße ergäbe hingegen eine Verkehrsabnahme von 7.000 Kfz/d auf 2.000 Kfz/d ( - 5.000 Kfz/d ) in der Ortsdurchfahrt Deichhausen. Zu beachten ist aber, dass die neue B 212 mit einem Abstand parallel zur Ortsdurchfahrt geführt werden würde. Auf dieser Trasse würden sich 12000 Kfz/d einstellen. Hinsichtlich der Schallbelastungen der Grundstücke an der Ortsdurchfahrt würden aber die Grenzwerte eingehalten.

2. wichtiger Aspekt

* Die Variante Stromer Landstraße ergäbe eine Verkehrsbelastungszunahme auf der Stedinger Landstraße (sdl. der B 212neu) von 11.000 Kfz/d auf 22.000 Kfz/d - die Variante Mühlenhaus würde eine Belastungszunahme von 11.000 Kfz/d auf 20.000 Kfz/ d bewirken. Hieraus ergibt sich, dass beide Varianten eine erhebliche Verkehrszunahme auf der Stedinger Landstraße bewirken würden. Die Variante Mühlenhaus stellt sich etwas günstiger dar als die Variante Stromer Landstraße. Unter Berücksichtigung der Überlegungen zum Übergabepunkt kann der Unterschied der beiden Varianten aber vernachlässigt werden.

* Der durch den Neubau der B 212 erzeugte Durchfahrtsverkehr (Stedinger Str., Dwostr., Wildeshauser Str.) hat eine Größenordnung von 6.000 Kfz/d. Dieser Verkehr fließt hauptsächlich über die B 213 in und aus Richtung Wildeshausen. Ein anderer Strom fließt über die A 28 in Richtung Oldenburg ab.

* Innerhalb des Stadtgebietes gibt es aber auch Straßen, die eine Entlastung durch den Neubau der B 212 erführen. Es handelt sich hauptsächlich um die Syker Str. und Bremer Str."

Die Variante Stromer Landstraße ergäbe eine Verdoppelung der Verkehrsbelastung auf der Stedinger Landstraße, die Variante Mühlenhaus eine Belastungszunahme von über 80 %!

Für die Sitzung des Ortsrates Hasbergen am 18. September 2007 sind die verkehrlichen Auswirkungen auf Deichhausen (und die Stedinger Landstraße usw.) auch auf Schaubildern dargestellt:

Prognose-Nullfall: 7.000 Fahrzeuge Planfall: Übergang Mühlenhaus: 20.000 Fahrzeuge Planfall: Übergang Stromer Landstraße: 22.000 Fahrzeuge.

Aus den obigen Zahlen ergibt sich eindeutig, daß der Verzicht auf die B 212neu der günstigste Planungsfall darstellt, um unzumutbare Belastungen vor allem für die Bewohner von Delmenhorst zu verhindern. Der Vorteil des bisherigen Planverfahrens für die Stadt Delmenhorst ist, daß die obigen Sachverhalte bekannt geworden sind.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Hartmut Meyer