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Frage von Michael B. •

Frage an Hannelore Kraft von Michael B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Frau Kraft,

ich wende mich an Sie weil ich, wie ich denke viele andere Bürger auch, so langsam nicht mehr weiter weiss.
Täglich kommen neue "Horrormeldungen" über Sparpläne der Bundesregierung, fast täglich muss man Angst haben ob es überhaupt so weitergehen kann.

Gerade eben lese ich in der Zeitung das bei dem Sparplan des Gesundheitswesens wieder massiv der Bürger zahlen muss.
Bis vor einer Woche waren ich und meine Partnerin ( eheänliche Gemeinschaft ) ALG II bezieherin und nach ca. 500 Berwerbungen habe ich eine bis zum Jahresende befristete Arbeitsstelle finden können.
Dadurch das meine Partnerin aber ohne EInkommen ist bezieht sie folglich auch keine Krankenkassenbeiträge der ARGE mehr was im umkehrschluss bedeutet, dass wir sie nun freiwillig Versichern müssen.
Dies wiederum bedeutet das wir von meinem Einkommen nun ca. 150,00 Euro abziehen müssen. Rechnet man nun noch meine Busfahrkarte hinzu ( 91,80 Euro ) haben wir weniger Geld als wir vorher hatten mit Hartz IV.
Und nun sollen die Krankenkassenbeiträge erhöht werden bzw. andere Abgaben auf die Versicherten zukommen ?
Wenn ich ehrlich sein darf, dann würde ich nun am liebsten komplett auf die KV verzichten und die Gelder die ich dadurch einspare lieber anderweitig ausgeben ( z.B: gesundes Bio - Essen, Sportverein etc ) denn durch den klammen Geldbeutel ist uns dieser "Luxus" nicht gegönnt.

Warum brauchen wir soviele Krankenkassen in Deutschland ? Würde es nicht wesetlich weniger Kosten verursachen wenn es nur noch halb so viele Krankenkassen gäbe da diese weniger Verwaltung, Mieten etc hätten ?
Wenn eine Firma nicht wirtschaften kann dann muss sie in den Konkurs gehen. Bei den Krankenkassen wird unnötig Geld hineingepumpt.
Wenn der Bürger nicht mehr zahlen kann, dann..... ich lass diesen Satz einfach mal offen stehen.

Meine Frage ist: Was können wir Bürger noch tun um selber etwas mehr Geld übrig zu haben ?

Mit freundlichen Grüssen
Michael Böttcher

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Böttcher,

vielen Dank für Ihre Mail, die ich mit Interesse gelesen habe. Es ist in der Tat so, dass Sie, nachdem Sie eigene Einkünfte erzielen, Ihre Partnerin freiwillig mit krankenversichern müssen, da Sie mit ihr in einer Bedarfsgemeinschaft leben.

Das deutsche Gesundheitssystem selbst steht zurzeit vor großen Herausforderungen. Die Beiträge steigen auch deshalb, weil immer weniger Menschen mit stagnierenden Einkommen für steigende Kosten aufkommen müssen. Wenn die hohen Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze von 49.950 Euro in die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung einbezogen würden, würden die normalen Kostensteigerungen gerechter auf alle verteilt.

Die SPD will deshalb, anders als die schwarz-gelbe Bundesregierung, die Bürgerversicherung: Alle sollen entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit zur Finanzierung unseres Gesundheitswesens beitragen. Jeder zahlt Beiträge nach Höhe seines Gesamteinkommens, Wohlhabende können sich nicht mehr aus der Solidarität verabschieden. Somit können die Einnahmen der Krankenversicherung mit den Ausgaben Schritt halten.

Mit der Bürgerversicherung verhindern wir eine Dreiklassen-Medizin und garantieren, dass auch in Zukunft alle am medizinischen Fortschritt teilhaben.

Mit freundlichen Grüßen

Hannelore Kraft