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Friedrich Haag
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Frage von Axel F. •

Warum nutzt unser Ländle trotz Mitfinanzierung von telli nicht konsequent diese gemeinsame Lösung? Wie werden die Mehrkosten durch Eigenentwicklung & Sonderwege gegenüber Steuerzahlern gerechtfertigt?

Sehr geehrter Herr Haag, mit telli gibt es eine von allen 16 Ländern gemeinschaftlich finanzierte, kostenlose und datenschutzkonforme KI-Lösung für Schulen (koordiniert durch das FWU). Bremen und Brandenburg haben telli bereits flächendeckend eingeführt, weitere Länder folgen. Parallel investieren Länder wie Baden-Württemberg in eigene Tools wie F13 oder fairchat. Hinzu kommen kommunale Sonderlösungen, z. B. Freiburgs Erwerb einer fobizz-Lizenz für 114.000 €. Damit entstehen vielfach parallele Kosten, obwohl eine gemeinsame Lösung verfügbar ist. Zugleich fehlt Transparenz darüber, welche Tools tatsächlich genutzt werden, welche Kosten bereits angefallen sind und wie deren Nutzen gemessen wird. Aus Bürgersicht drängt sich die Frage auf, ob hier ein ineffizienter Flickenteppich entstanden ist – und ob eine Rechnungsprüfung durch Landes- oder Bundesrechnungshof angezeigt wäre, um Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu prüfen.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr F.,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich stimme Ihnen zu: Alle staatlichen Ebenen müssen verantwortungsvoll mit Steuergeldern umgehen. 

Bei digitalen Anwendungen wie KI-Lösungen für Schulen oder Verwaltungen entstehen derzeit viele parallele Ansätze auf Landes- und kommunaler Ebene. Dabei sollte genau geprüft werden, ob bestehende Lösungen genutzt werden können, anstatt neue, teure Sonderwege einzuschlagen. Das Beispiel der gescheiterten Lernplattform „ella“ hat gezeigt, dass das Land nicht der bessere Softwareentwickler ist. Daher ist es umso wichtiger, Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit bei allen Projekten in den Vordergrund zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen

Friedrich Haag

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