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Frage von Dieter K. •

Frage an Frank Schmidt von Dieter K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Schmidt,
als Wähler und auch Bürger der Gemeinde Löhnberg, die Sie zum neuen Bürgermeister gewählt hat (Ihre Darstellung auf "abgeordnetenwatch" schweigt sich allerdings darüber aus) interessiert mich die Frage, ob Sie oder Ihre Fraktion irgendetwas unternommen hat oder noch unternehmen wird, das seltsame und beschämende Schweigen der Bundesrepublik bzw. des Auswärtigen Amtes hinsichtlich der großen Zahl von Opfern (viele davon mit Kopfschüssen) im ehemaligen Marienburg (jetzt Malbork) zu beenden. Ich denke, die Heimatvertriebenen und ihre Nachkommen haben ein Recht darauf, dass ihr Staat sich darum kümmert - eine Vielzahl von Polen tun dies (siehe polskaweb u.a.).
Mit besten Grüßen
Dieter Kniese

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kniesche,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Wie in den ersten Tagen des Jahres 2009 in einigen überregionalen Tageszeitungen berichtet, wurde bei Bauarbeiten im westpreußische Malbork (Marienburg) ein Massengrab entdeckt, das die sterblichen Überreste mutmaßlich deutscher Opfer aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs enthält.

Den Vorwurf deutscher Gleichgültigkeit gegenüber den Opfern, den ich ihrer Aufforderung, das "seltsame und beschämende Schweigen der Bundesrepublik bzw. des Auswärtigen Amtes zu beenden", entnehme, teile ich nicht. Gehen Sie davon aus, dass kein Politiker Meldungen wie diese gleichgültig zur Kenntnis nimmt. Erste Untersuchungsergebnisse lassen darauf schließen, dass es sich bei den Opfern um deutsche Zivilisten handelt.

Als Historiker kann ich eine Stellungnahme jedoch erst abgeben, wenn die Umstände des Verbrechens umfassend aufgeklärt werden konnten. Weder ist die Herkunft der Opfer abschließend geklärt, noch kann eine belastbare Aussage über die Verantwortlichen gemacht werden. Die Untersuchung des Fundortes dauert noch an. Die Exhumierung soll Angaben der Stadtverwaltung Malbork zufolge Ende Januar abgeschlossen sein. Dann ist dafür Sorge zu tragen, dass die Opfer eine würdevolle Ruhestätte finden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Frank Schmidt