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Frage von Horst H. •

Frage an Eduard Oswald von Horst H. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Oswald

folgender Kommentar aus dem spiegel-online Forum zur Einführung des neuen E10 Treibstoffs findet meine Zustimmung. Wäre dankbar zu diesem Thema von Ihnen eine Stellungnahme zu erhalten.

MfG Horst Heydenreich

Zitat:
Sagen wir es mal so, wir können uns hier die Finger heiß schreiben im Forum, deswegen ändert sich gar nichts. Unsere ablehnende Meinung muß öffentlichkeitwirksam an die richtigen Stellen, das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesumweltministerium, die Bundeskanzlerin. Außerdem sollte jeder seinen Bundestagsabgeordneten beauftragen, gegen diesen Schwachsinn vorzugehen. ...

Um das Ethanol, was in den Benzin gemischt wird herzustellen, werden Ackerflächen in Deutschland, die zum Anbau von Nahrungsmitteln für Mensch und Tier gebraucht werden, zum Anbau für bestimmte Monokulture ......

Aber das in Europa "angebaute" Ethanol reicht ja nicht. Also wird vor allem aus Brasilien Ethanol importiert. Weil auch dort nicht genügend Ackerflächen zur Verfügung stehen, wird in großem Stil Regenwald gerodet. ...
E 10 Benzin bringt weniger Leistung als normales Benzin. Es wird also mehr verbraucht für die gleiche Leistung. Wo ist da die meßbare Reduzierung der Umweltbelastung? Einen Vorteil hat es allerdings, aber nicht für den Verbraucher, sondern für die Benzin - Kartelle. Sie verkaufen mehr Sprit und der Profit erhöht sich! Und nur darum geht es!...
Das normale Super wird entgegen der Richtlinie nicht mehr angeboten. Jedenfalls bei uns in der Gegend gibt als nicht gemischten Treibstoff nur noch Super Plus zu unverschämten Preisen. Der Gipfel der Frechheit ist, daß jetzt vom Mineralölverband gedroht wird, daß die Verluste durch den Nichtverkauf von E 10 auf die anderen Spritpreise aufgeschlagen werden.
Zitat Ende

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Heydenreich,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 3. März 2011 zum Thema E10.

Die Einführung des neuen Biokraftstoffes E10 ist Folge der vorgeschriebenen Umsetzung der EU-Richtlinie 2009/30/EG zur Änderung der EU-Kraftstoffqualitätsrichtlinie 98/70/EG vom April 2009. Darin wird allen Mitgliedsländern vorgeschrieben, bis zum Ende des Jahres 2010 den maximal zulässigen Ethanol-Anteil im Biokraftstoff von fünf Prozent auf zehn Prozent anzuheben.

Vor der Einführung des neuen Kraftstoffes betrug der Ethanolanteil im Benzin bis zu fünf Prozent. Bei dem enthaltenen Ethanol handelt es sich um den Biokraftstoff Bioethanol. Dieser wird aus Pflanzen gewonnen, die umweltverträglich angebaut werden.

Ein Vorteil des Biokraftstoffes gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen ist, dass dadurch weniger Treibhausgase verursacht werden. Hinzu kommt, dass der Anteil nachwachsender Rohstoffe steigt und damit die weltweiten Erdölvorkommen geschont werden sollen sowie die Abhängigkeit vom Erdöl sinkt.

Der Kraftstoffverbrauch gegenüber den herkömmlichen Benzinsorten erhöht sich leicht (weniger als zwei Prozent) wegen des etwas geringeren Energiegehaltes des Bioethanols. Damit die Umweltverträglichkeit von Biokraftstoffen sichergestellt wird, wurde eine Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung erlassen, welche Biokraftstoffe nur dann als nachhaltig hergestellt anerkennt, wenn sie mindestens 35 Prozent an Treibhausgasen einsparen (verglichen mit fossilen Brennstoffen); bezogen auf die gesamte Herstellungs- und Lieferkette. Des Weiteren dürfen diese Pflanzen nicht auf Flächen mit hoher biologischer Vielfalt angebaut werden. Zukünftig gilt es dafür zu sorgen, dass auch Effekte indirekter Landnutzungsänderungen bei der Nachhaltigkeitsbeurteilung von Biokraftstoffen berücksichtigt werden.

Die Tankstelle ist der Ort, an dem der Verbraucher in der Lage sein muss, herauszufinden, ob sein Auto E-10 Kraftstoff verträgt. Deswegen müssen hier verbindliche Listen ausgelegt werden und insgesamt in der Öffentlichkeit mit Informationen dafür geworben werden. Insgesamt vertragen 93 Prozent der Autos mit Benzinmotor auf unseren Straßen den neuen Kraftstoff, bei Fahrzeugen deutscher Hersteller sind es sogar 99 Prozent.

Die Preisgestaltung obliegt insgesamt den Kraftstoffanbietern und kann daher nur schwer vorhergesagt und von der Politik beeinflusst werden.

Mit freundlichen
Grüßen

Eduard Oswald, MdB