Christoph Sonneberg-Westeson
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Peter K. •

Frage an Christoph Sonneberg-Westeson von Peter K. bezüglich Recht

Guten Tag,
in Ihrem Wahlbezirk befinden sich konzentriert für Berlin zwei Vollzugsanstalten des offenen Strafvollzuges mit etwa 400 Haftplätzen. Offener Strafvollzug als Bestandteil der Resozialisierung bedeutet immer ein notwendiges Maß an Akzeptanz in der Bevölkerung.
Frage:
Wie stehen Sie; wie steht Ihre Partei; zum offenen Strafvollzug der ja bald Ländersache sein wird?
Was für Aktivitäten Ihrerseits könnten Sie sich vorstellen die Bevölkerung über den offenen Strafvollzug zu informieren und insbesondere bei Arbeitgebern für eine Einstellung von Freigängern zu werben um dadurch die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu unterstützen?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Kunzmann

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Kunzmann,

Ziel des Strafvollzugs muss die Resozialisierung sein. Es ist wichtig, den offenen Vollzug in Berlin auszuweiten und damit die Chance auf vorzeitige Entlassung zu erreichen. Der geschlossene Vollzug führt in den wenigsten Fällen zur Resozialisierung.

Der offene Vollzug ist deutlich günstiger als der geschlossene, u. a. wegen der deutlich geringeren Aufwendungen für Sicherheitsmaßnahmen. Außerdem werden im Freigang Einkommen erarbeitet, was sich positiv auf Steueraufkommen und Sozialversicherungsbeiträge auswirkt.

In diesem Zusammenhang treten wir dafür ein, die Arbeit freier Träger der Straffälligenhilfe (z. B. Freie Hilfe Berlin, Straffälligen- und Bewährungshilfe Berlin usw.) zu intensivieren und finanziell abzusichern.

Um die - meiner Ansicht nach bereits große - Akzeptanz zum offenen Vollzug in unserer Gesellschaft weiter zu fördern und vielleicht auch zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten aufzutun, bieten sich Informationsveranstaltungen an: Am 23. August veranstalten wir ein Fachgespräch zum Thema "Berliner Strafvollzugsrecht - Wie nutzt Berlin seine neue Gesetzgebungskompetenz?" Die Veranstaltung findet ab 19 Uhr im Berliner Abgeordnetenhaus statt und steht selbstverständlich allen Interessierten offen.