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Christine Negele
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Frage von Andreas Bernhard R. •

Frage an Christine Negele von Andreas Bernhard R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Grüß Gott, Frau Negele,

wie stehen Sie zur Religionsfreiheit, wenn es darum geht, auch religiöse Symbole im Raum oder am Körper getragen zu respektieren? Als klarer Befürworter einer liberalen Haltung in diesen Fragen halte ich es für intolerant, in einer traditionell christlich geprägten Region Kruzifixe in Klassenzimmern untersagen zu wollen. Ich denke, Minderheiten, welcher Art auch immer, müssen damit auskommen. Auf der anderen Seite halte ich es aber ebenso für konsequent, das Tragen des Kopftuches durch Musliminnen (auch im Staatsdienst) zu respektieren, denn - wie es zuweilen auf den Punkt gebracht wird - es kommt nicht darauf an, was auf, sondern was in dem Kopf ist. Hier restriktiv und pauschal vorzugehen, halte ich für einen Ausdruck von Hilflosigkeit und Schwäche. Bisweilen meine ich, in einer fast hysterisch abwehrenden Haltung gegen äußerliche Ausdruckformen anderer religiöser Überzeugungen die Unsicherheit infolge des partiellen Verlustes eigener klarer Vorstellungen zu erkennen. Daher täte manchen Rückbesinnung auf eigene Wertvorstellungen sicherlich besser als rigorose und oft einseitige "Abwehr" gegen religiöse Symbole anderer Mitmenschen.

Könnten Sie hierzu Stellung nehmen?

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Rullmann-Stekl

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Pullmann-Stekl,

zu der Diskussion um religiöse Symbole ist aus meiner Sicht einiges anzumerken.

1. ja ich bin für Kreuze im Klassenzimmer, aber für Kreuze ohne den Körper Christi, da kleine Kinder nicht ständig Folterdarstellungen ausgesetzt sein sollten.

2. ich will dass jede/r seine religiösen Symbole öffentlich, also auch in der Schule tragen darf, egal ob Kopftuch, Turban, Habbit oder Schläfenlocken. So verstehe ich auch das verfassungsmäßig garantierte Recht auf Religionsfreiheit.

3. Da neben der christlichen Religion der Islam in unserem Land zu einer weiteren weit verbreitenden Religion geworden ist, möchte ich dass der Islamunterricht als eine Wahlmöglichkeit neben evangelischem und katholischem Unterricht angeboten wird, in deutscher Sprache, und mit einem Lehrplan.

Mit freundlichen Grüßen
Christine Negele