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Christine Negele
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Frage von Franz F. •

Frage an Christine Negele von Franz F. bezüglich Familie

Hallo Frau Negele,

exakt das meine ich ja mit "abschieben": Zum gemeinsamen Leben und Erleben gehören nun auch mal Stresssituationen wie Hausaufgaben etc. und nicht nur die von ihnen angesprochenen "Rosinen". Genau das schweißt doch Familien zusammen. Mit dem Rundum-Sorglos-Paket einer Ganztagsschule geht das verloren und wir Eltern nehmen dadurch automatisch weniger Teil am Erleben von Freud und Leid unserer Kinder. Meine Frau und ich möchten die unzähligen Stunden jedenfalls genauso wenig vermissen wie unsere drei Kinder, in denen wir mit gemeinsam mit ihnen Hausaufgaben durchgeschaut, gelernt und dabei so manche Kämpfe ausgefochten haben.
Der Schulalltag bestimmt den Großteil der Welt unserer Kinder. Wenn der völlig aus der Familie herausgelöst wird, muß dies automatisch zu einer Entfremdung von Eltern und Kindern führen. Das mag bequem und modern sein, ist aber sicher nicht richtig!

Im Übrigen haben Sie meine Frage nicht beantwortet: Was konkret möchte die SPD unternehmen um Familien zu unterstützen (und damit meine ich mehr als lediglich es nicht zu verbieten), die Ihre Kinder nicht fremdbetreuen lassen wollen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Fruzsinsky,

es ist ja schön, dass Sie es genossen haben mit Ihren Kindern zu lernen und nachmittags nachzuarbeiten, was in der Schule nicht vermittelt werden konnte. Ich nehme an, sie hatten auch die entsprechende Bildung um den Schulstoff erklären und vermitteln zu können. Meine Schulbildung, und die vieler anderer Eltern reichte leider nicht mehr aus, als meine Kinder in die weiterführende Schule gingen. Deswegen boomt ja auch der Nachhilfesektor so stark. Nur haben nicht alle Eltern die finanziellen Möglichkeiten die Mängel des Schulsystems (zu große Klassen, zu wenig Lehrer, kaum Zeit für Vertiefung des Stoffes etc.)durch den Zukauf von privaten Unterrichtsstunden auszugleichen. Das Ergebnis ist, dass nur noch 10 % der Studierenden aus Bayern aus so genannten Arbeiterfamilien stammen. Damit liegen wir wieder hinter den Zahlen von 1974. Für die begabten Kinder aus diesen Familien und deren Eltern etwas zu tun indem wir die Privatisierung des Bildungssystems wieder rückgängig machen, und Bildung wieder kostenfrei wird, ist ein Ziel der SPD. Ein weiteres ist die Förderung von bezahlbarem Wohnraum für Familien. Wir wollen die lokalen Bündnisse für Familien flächendeckend ausbauen in denen es um die familienfreundliche Gestaltung der Kommunen geht. Zudem wollen wir die Familien durch den gebührenfreien Besuch des letzten Kindergartenjahres, die Streichung der Studiengebühren und besondere Tarife beim Personennahverkehr entlasten. Was mir besonders wichtig ist, ist die Bekämpfung von Kinderarmut. Daher werde ich mich dafür einsetzen, dass die sozialen Leistungen für die Kinder nicht mehr in vollem Umfang als Familieneinkommen gewertet werden.

Mit freundlichen Grüßen
Christine Negele