Portrait von Christian Prachar
Christian Prachar
Die PARTEI
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Christian Prachar zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Silke R. •

Frage an Christian Prachar von Silke R. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Dr. Prachar,

im Bundestagswahlprogramm der PARTEI wird unter Punkt 2 zur Lohngerechtigkeit vorgeschlagen, den Gender Pay Gap dadurch zu beheben, dass die Manager_innengehälter_innen künftig an die BH-Größe gekoppelt werden.
Dazu habe ich noch einige Nachfragen:
1.) Gibt es Bestandsschutz für Frauen, die durch Intelligenz, Fleiß und Machtbewusstsein ein höheres Einkommen erzielen, als ihre Körbchengröße erwarten lässt?
2.) Wir das Tragen eines Push-Up-BHs bei Gehaltsverhandlungen als Betrug nach Strafgesetzbuch bestraft oder hat es lediglich arbeitsrechtliche Konsequenzen?
3.) Wie wird die Vergütung von Männern aussehen, die durch übermäßigen Kalorienkonsum unter einer Lipomastie oder durch hormonelle Veränderungen unter einer Gynäkomastie leiden (die ethyltoxische Variante auch vulgo: "Biertitten")?

Mit freundlichen Grüßen

Portrait von Christian Prachar
Antwort von
Die PARTEI

Sehr geehrte Frau Reinecke,

vielen Dank für diese sehr anspruchsvolle Frage zu unserem Wahlprogramm. Zum ersten Punkt lässt sich vereinfacht sagen, dass wir zurzeit intensiv an der Erstellung einer mathematischen Formel arbeiten, die derlei variable Parameter in ausreichendem Maße berücksichtigt. Eine Korrelation zwischen Körbchengröße und Gehalt muss ja nicht zwingend ausschließlich positiv oder negativ bestehen, es werden sich hier Lösungen finden. Weder sollen erfolgreiche Frauen mit kleinen Brüsten bestraft werden, noch darf eine völlig unqualifizierte Frau mit enorm großem Vorbau einzig aufgrund körperlicher Attribute belohnt werden. Denn laut unseres Wahlprogramms sind wir ja an der Durchsetzung allumfassender Gerechtigkeit interessiert (Punkt 1), zumindest aber an doppelt so viel Gerechtigkeit wie die SPD.

Ungeachtet dessen schätze ich persönlich Frauen, die intelligent, fleißig und machtbewusst sind und kann sagen, dass da vor allem in Sachen persönlicher Affektion die Körbchengröße eine untergeordnete Rolle spielt. Aber das ist ein anderes Thema.

Hinsichtlich der zweiten Frage und der juristischen Betrachtung derartiger möglicher Manipulationsversuche kommt es ganz darauf an, ob die Bewerberin sich einer näheren Prüfung unterziehen lässt. Das erfahrene Auge und die geübten Hände eines anatomisch geschulten Menschen wie mir werden dann im Einzelfall entscheiden, ob der Einsatz eines Push-Up-BHs eine unzulässige Beeinflussung der Gehaltsverhandlungen darstellt. Idealerweise erfolgt anschließend ein gemeinsames Abendessen in einem benachbarten hochklassigen Restaurant mit der späteren Klärung der Vertragsdetails. Der Gentleman bezahlt.

Der dritte Fragenteil ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Da die Ätiologie von Phänomenen wie der starken Ausbildung der Brüste bei männlichen Individuen (wie von Ihnen bereits korrekt angeführt) durchaus auch auf hormonellen Veränderungen basieren kann, wird es bei Männern auf eine umso gründlichere Anamnese in den Bewerbungsgesprächen ankommen. Vergessen wir nicht, dass auch tumoröse Erkrankungen derlei Effekte auslösen können. Ich denke hierbei – um in meiner eigenen Fachrichtung zu bleiben – z.B. an die östrogenbedingte Feminisierung von Rüden im Rahmen eines Sertolizell-Tumors der Hoden. Zurück zum Menschen: Derlei medizinische Ursachen dürfen im Rahmen von Gehaltsverhandlungen keinesfalls zu einer Ungleichbehandlung führen. Auch hier wird der Einzelfall gewissenhaft geprüft.

Sollte im Rahmen der Anamnese eine tatsächlich auf Bierkonsum zurückzuführende Gynäkomastie diagnostiziert werden, spricht dies eher für den Bewerber, sofern keine weiteren gesundheitlichen Einschränkungen (Adipositas, Hypertonie, Diabetes mellitus, andere Sekundärerkrankungen) bestehen und seine Gesamtoptik nicht die Betriebsabläufe negativ beeinflusst. Er hat immerhin bewiesen, erfolgreich den Inhalt zahlreicher Bierflaschen und –gläser überwunden zu haben.

Bei gleicher Eignung werden Biertrinker anderen Bewerbern vorgezogen. Gleiches gilt für Bewerberinnen.

Prost aus Wahlkreis 53 Martin-Sonneborn-Stadt, Ihr Dr. Christian Prachar