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Christel Humme
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Frage von Thomas S. •

Frage an Christel Humme von Thomas S. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Humme,

"Seit jeher hat das Patriarchat den größtenTeil seiner Energien der Unterdrückung von Männern gewidmet" (Zitat Hr. Michael Klonovsky).

Derzeit präsentiert sich eine wirtschaftliche Landschaft, in der Manager, die Firmen und Banken heruntergewirtschaftet haben, wie selbstverständlich ihre Boni in Anspruch nehmen, während gleichzeitig Frauen und Männer, die hierzulande tagtäglich die Wertschöpfung erarbeiten, ihren Arbeitsplatz verlieren.

Die Thematik "Quotierung von Aufsichtsräten" wird ja seit längerem kontrovers dikutiert. Damit dies nicht zu einer gesellschaftspolitischen Alibinummer wird, würde ich diese Forderung erweitern um die Auflage Quotierung von Vorständen.

Diese Quotierungen sollten m.E. darüberhinaus mit Quereinsteigerinnen anderer Bereiche erfüllt werden, um o.g. gleiche Auswirkungen und Einvernehmlichkeiten im Hinblick auf genehmigte Boni vorzubeugen. Ziel wäre die Implementierung von Unternehmensentscheidungen angereichert um soziale und moralische Aspekte mit dem wirtschaftlichen und stabilisierenden Ziel :

Langfristige Gewinnoptimierung statt kurzfristige Gewinnmaximierung.

Vielleicht wäre eine solche Vorgehensweise gleichzeitig richtungweisend dem fast mythischen "weiblichen Feminismus" nach Fr. Esther Vilar, der Männer das Leben entlastet und Frauen widerstandslos an die Macht führt, weil er von Frauen und Männern gleichermaßen getragen und gewollt wird?

Sehen Sie die Möglichkeit sich in o.g. Sinne zusätzlich für Frauenquoten in Vorständen und in Aufsichtsräten einzusetzen? Im voraus vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen.
Thomas Schmidt

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schmidt,

auch ich bin dafür: Mehr Frauen in die Schlüsselpositionen der Wirtschaft. Mehr Frauen in die Vorstände! Damit das auch sicher passiert, wollen wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten mit verbindlichen Regelungen dafür sorgen, dass Frauen und Männer gleiche Aufstiegschancen in den Unternehmen haben und der Frauenanteil in den Führungspositionen deutlich erhöht wird.

Außerdem brauchen wir die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an den Aufsichtsgremien der Kapitalgesellschaften. Aufsichtsräte sind wichtige Kontrollgremien, die die Vorstände berufen, Kontrolle ausüben und unternehmerische Grundsatzentscheidungen genehmigen. Doch in den Aufsichtsräten der 200 größten Unternehmen sind Frauen nur zu 7,8 % vertreten – und auch nur dank der Arbeitnehmerseite. Im europäischen Vergleich gehört Deutschland zu den Schlusslichtern.

Die männliche Dominanz in den Aufsichtsgremien ist auch ein Grund für die nach wie vor geltenden Nachteile für Frauen im Hinblick auf Führungsfunktionen und Bezahlung. In Norwegen zum Beispiel müssen seit 2006 mindestens 40% der Aufsichtsratsposten mit Frauen besetzt sein. Wird die Quote nicht erfüllt, drohen Sanktionen. Das ist eine gute Sache und das nehmen wir uns zum Vorbild: Wir wollen in den Aufsichtsgremien von Unternehmen eine Frauenquote von mindestens 40 Prozent einführen. Diese Forderung ist Bestandteil unseres 10-Punkte Plans „Gleichstellung in der Arbeitswelt zügig verwirklichen“, http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_datei/0,,11050,00.pdf den die SPD-Bundestagsfraktion auch in der kommenden Legislatur weiter voranbringen wird. In unserem Regierungsprogramm http://www.spd.de/de/pdf/parteiprogramme/Regierungsprogramm2009_LF_navi.pdf finden Sie konkrete Vorhaben, mit der wir der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern einen weiteren deutlichen Schub geben wollen.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Christel Humme