Die große Witwenrente wird auf Einkommen angerechnet, was Vollzeitarbeit unattraktiv macht. Wäre eine Reform sinnvoll, um Arbeitsmotivation und Sozialbeiträge zu stärken?
Vielen Dank für Ihre Frage!
Die derzeitige Regelung der Witwenrente benachteiligt vor allem Frauen. Wenn zusätzliche Arbeit kaum im Geldbeutel ankommt, ist das schlicht ungerecht, besonders für diejenigen, die ohnehin schon schlechter abgesichert sind, etwa weil sie lange Zeit unbezahlte, familiäre Care-Arbeit übernommen haben.
Anstatt Armut im Alter zu bekämpfen, verstärkt das aktuelle System soziale Ungleichheit. Es trifft gerade die Menschen, die ein Leben lang Verantwortung getragen haben, für Kinder, für Pflege und für die Familie und im Alter dafür bestraft werden.
Deshalb brauchen wir eine Reform, die Hinterbliebene wirksam entlastet, eigenständige Erwerbsarbeit fördert und soziale Sicherheit stärkt. Eine solidarische Witwenrente darf nicht gegen Erwerbstätigkeit ausgespielt werden, sondern muss ein Schutz sein, der niemanden in Armut drängt.
Als Linke setzen wir uns für ein gerechtes Rentensystem ein, das Lebensleistung anerkennt und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt. Eine Reform, die Arbeit belohnt statt bestraft, ist überfällig und würde auf breite Zustimmung stoßen.
Solidarische Grüße
Cansın Köktürk
Weitere Fragen an Cansın Köktürk
Die einzige Chance diese Reform doch noch zu verhindern, ist an das soziale Herz der SPD zu erinnern und zu mahnen.
Es braucht den politischen Willen, unser Rentensystem solidarisch umzubauen. Lebensarbeitszeit muss gerechter gestaltet werden.
Auch wenn Frau Professorin Dr. Brosius-Gersdorf keine Kandidatin unserer Fraktion war, hätte ich ihre Kandidatur weiterhin unterstützt.
Selbstverständlich unterstütze ich den Vorstoß der Fraktion Die Linke, für alle Abgeordneten einen einheitlichen fairen Diätendeckel zu beschließen.