Dr. Axel Troost
Axel Troost
DIE LINKE
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Frage von Renate F. •

Frage an Axel Troost von Renate F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr.Troost,

was halten Sie und Ihre Partei von den Bestrebungen, in Deutschland die Widerspruchslösung einzuführen, wonach jeder Mensch, der nicht schriftlich widersprochen hat, im Zustand des Hirnversagens automatisch als Organspender angesehen wird? Wie stehen Sie zu der Forderung, dass wir Bürger und Wähler Anspruch darauf haben, umfassend und kritisch über das Thema Organtransplantation informiert zu werden?

Mit freundlichen Grüßen
Renate Focke

Dr. Axel Troost
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Focke,

die Position DER LINKEN zur Widerspruchslösung ist unterschiedlich. Sie bewegt sich zwischen Ablehnung und bedingter Zustimmung. Ich persönlich halte es für überzeugend, Erklärungsregelung und Widerspruchsregelung zu kombinieren: Der Staat wird dazu verpflichtet, Bürgerinnen und Bürger zu einer Erklärung aufzufordern, ob sie zu einer Organspende bereit sind. Zugleich werden die Bürgerinnen und Bürger darüber informiert, dass im Falle einer unterbleibenden Erklärung die Organentnahme erlaubt ist, wenn die Angehörigen nicht widersprechen. Zum einen kann so die Kluft zwischen Organbedarf und Organspenden verringert werden: In Deutschland warten ja jährlich etwa 12.000 Kranke auf ein lebensrettendes Organ, während nur etwa 3.000 Organe zu Verfügung stehen. Zum anderen ist die Autonomie eines jeden geschützt, sich für oder gegen eine Organspende zu entscheiden.

Mit freundlichen Grüßen
Axel Troost