Portrait von Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein
Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein
FDP
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/ 19 Fragen beantwortet
Frage von Simon J. •

Frage an Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein von Simon J. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

5 Fragen:
-Was tut ihre Partei für die Schulen und was möchte sie tun?
-Was halten sie davon, dass Praktikanten die noch minderjährig sind, ein bestimmtes Gehalt bekommen?
-Wie ist ihre Haltung zu G8, G9?
-Was halten sie von einem generellem Handyverbot an allen Hamburger Schulen bzw. bis zu welcher Klasse ist dies Sinnvoll oder überhaupt noch durchsetzbar?
-Halten sie die Hygiene an den Hamburger Schulen generell für ausreichend oder für verbesserungdürftig?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für die Weiterleitung der Fragen, die ich hiermit gerne beantworte:

• Was tut ihre Partei für die Schulen und was möchte sie tun?
Schulpolitik ist ein Schwerpunktthema für die FDP. In der vergangenen Legislaturperiode haben wir deshalb zahlreiche schulpolitische Initiativen in Form von Anträgen in die Bürgerschaft eingebracht. Wir haben damit eine konstruktive Oppositionspolitik gemacht und konnten so erreichen, dass die SPD-Regierungsfraktion einigen unserer Anträge zugestimmt hat. Hierzu gehört beispielsweise die Veröffentlichung der Schulinspektionsberichte für jede Schule im Internet, eine bessere Hochbegabtenförderung sowie eine Verankerung des Wahlrechts zwischen Halbtags- und Ganztagsschulen im Schulgesetz.
Insgesamt ist das Ziel aller Anträge meiner Fraktion, die Qualität der Schulen in Hamburg zu verbessern und individuellen Schülerkarrieren gerecht zu werden. Damit Schulen ihren Auftrag erfüllen können, müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen. Deshalb fordern wir Verwaltungsfachkräfte an Schulen, um Lehrkräfte von Bürokratie zu entlasten, damit sich diese auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können: guten Unterricht zu machen. Zudem sollen die Stadtteilschulen als echte Alternative zum Gymnasium etabliert werden, indem alle Stadtteilschulen abschlussbezogene Klassen ab Jahrgangsstufe 7 einführen, um die Schüler gezielt auf das Abitur oder einen anderen Schulabschluss vorzubereiten. Wichtig insbesondere für die Stadtteilschulen ist eine gut ausgestattete Inklusion, sodass der Unterricht in Klassen mit Inklusionskindern soweit wie möglich doppelt besetzt ist. Des Weiteren möchten wir Eignungstests für angehende Lehrer noch vor Beginn des Studiums einführen.

• Was halten sie davon, dass Praktikanten die noch minderjährig sind, ein bestimmtes Gehalt bekommen?
In der Regel handelt es sich bei minderjährigen Praktikanten um Schülerpraktikanten, die im Rahmen der Berufsorientierung ihrer Schule ein Praktikum absolvieren. Diese Praktika dauern normalerweise drei Wochen. Ziel ist es, ein Unternehmen kennenzulernen und in einen Beruf „reinschnuppern“ zu können. Eine kleine Aufwandsentschädigung ist aus meiner Sicht eine nette Geste seitens der Betriebe, aber nicht zwingend notwendig.

• Wie ist ihre Haltung zu G8, G9?
Nach den vielen Reformen der vergangenen Jahre brauchen Hamburgs Schulen vor allem Ruhe und Verlässlichkeit und keine neuen Strukturreformen. Außerdem gibt es in Hamburg bereits beide Möglichkeiten, um unterschiedlich schnell das Abitur zu erwerben: Das G8 an Gymnasien und das G9 an Stadtteilschulen. Bei beiden Wegen zum Abitur gibt es aber durchaus Verbesserungsbedarfe. Das Zwei-Säulen-System aus Stadtteilschule und Gymnasium sollte in beide Richtungen durchlässiger werden, d.h. Schüler müssen auch in der Mittelstufe die Möglichkeit haben, die Schulform zu wechseln. Bisher geht das nur nach Jahrgangsstufe 6 bzw. 10. Das nimmt den Druck aus dem G8 und ebnet flexible Bildungswege in Studium oder Ausbildung. Zudem sollten auch an Stadtteilschulen abschlussbezogene Klassen ab Jahrgangsstufe 7 eingerichtet werden, um Schüler mit dem Ziel Abitur besser auf die Oberstufe vorzubereiten. Auch die konkrete Vorbereitung auf das Abitur gehört auf den Prüfstand: Die zu starke Fokussierung auf Kompetenzen muss zugunsten von klar definierten Inhalten zurückgenommen werden, vor allem in den Oberstufen. Gut präsentieren können, aber nicht so recht wissen, was – das hilft Schülern nicht.

• Was halten sie von einem generellen Handyverbot an allen Hamburger Schulen bzw. bis zu welcher Klasse ist dies Sinnvoll oder überhaupt noch durchsetzbar?
Kinder und Jugendliche sollten einen verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien bzw. Kommunikationsmitteln lernen. Das ist zuallererst natürlich die Aufgabe der Eltern. Aber auch in den Schulen sollten klare Regeln gelten. Letztlich sollten aus meiner Sicht die Schulen im Rahmen ihrer Selbstverantwortung selbst entscheiden, wie sie den Umgang mit Handys regeln möchten.

• Halten sie die Hygiene an den Hamburger Schulen generell für ausreichend oder für verbesserungsdürftig?
Gerade seit Einführung der Ganztagsangebote gibt es vermehrt Beschwerden über die Sauberkeit von Schulen. Im Rahmen der Haushaltsberatungen für den Doppelhaushalt 2015/2016 hat meine Fraktion einem Antrag zugestimmt, das Budget für die Reinigung von Schulen zu erhöhen, sodass die Sauberkeit verbessert werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

Anna von Treuenfels

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