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Andreas Schwarz
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Frage von Inge K. •

Frage an Andreas Schwarz von Inge K. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Schwarz,

1. Nahe der deutschen Grenze will Tschechien prüfen, ob sich das Gelände für ein Endlager für Atommüll eignet. Die bayerische Staatsregierung will sich dem widersetzen.

Sind Sie für Atomenergie? Setzen Sie sich für oder gegen ein Atommüllendlager nahe der deutsch-tschechischen Grenze ein?

Wenn Sie gegen Atomenergie sind, wie soll dann die Energieversorgung in Deutschland - für mich, meine Kinder und Kindeskinder! - sichergestellt werden?

2. Nach einer Studie der EU gehört Deutschland zu den Ländern, in denen die Chancen auf angemessene Bildung für Kinder am ungerechtsten verteilt sind. Je ärmer ein Kind aufwächst, um so geringer sind seine Bildungschancen. Wie wollen sie das ändern - oder sehen Sie gar keinen Handlungsbedarf?

Mit freundlichen Grüßen

Inge Klepke

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Klepke,

sicherlich kann ich Ihre Sorgen und Ängste bezüglich der Nutzung der Atomenergie teilen. Bekanntlich hat die rot-grüne Bundesregierung den Atomausstieg für 2021 festgeschrieben. Aus meiner Sicht gibt es daran auch nicht zu rütteln. Gerade die ungeklärten Fragen des Endlagers und das große Betriebsrisiko fordern ein Umdenken in der Energiepolitik.

Die regenerativen Energien spielen hierbei eine wichtige Rolle. Sicherlich wird aber auch die Energieeinsparung einen hohen Stellenwert haben. Mit diesen beiden Komponenten kann ein erheblicher Anteil zum Umbau unserer Energiepolitik geleistet werden.

Die SPD ist bereit diesen Weg zu gehen. Gleichzeitig schafft die Nutzung von regenerativen Energien auch Arbeitsplätze und somit Wertschöpfung in unserem Land. Allein bis zum Jahr 2020 erwartet man hier bis zu 500000 Arbeitsplätze.

Mit gleicher Sorge sehe ich auch die Entwicklung der Kinderarmut in diesem Land. Wer in ARMUT aufwächst hat in der Regel eine schlechtere Bildung, nimmt weniger am gesellschaftlichen Leben teil und ist auch gesundheitlich und in der Lebenserwartung benachteiligt. Wer in die Armut abrutscht wird somit ausgegrenzt. Dies alles darf und kann sich unser Land nicht leisten. Die Große Koalition hat an die rot-grüne Familienpolitik nahtlos angeknüpft. Wir haben unter Rot-Grün damit begonnen die Ganztagsschulen auszubauen. Mit gutem Erfolg: Seit 2003 haben bislang ca. 6400 Ganztagsschulen davon profitiert. Ungeachtet dessen brauchen wir speziell in Bayern eine Bildungsreform - gerade im Bereich der Hauptschulen. Wir müssen davon abkommen, dass unsere Bildungseinrichtungen "selektieren". Vielmehr müssen unsere Kinder gefördert werden. Dazu bedarf es auch kleinerer Klassen.

Gerade meine berufliche Erfahrung zeigt, wie wichtig Schulen in einem Ort sind. Was können wir in Zukunft tun, damit dieser Kinderarmut begegnet werden kann? Wir müssen einen Rechtsanspruch auf einen Bildungs- und Berufsabschluss gesetzlich festschreiben. Ebenso muss es gebührenfreie Krippen-, Kindergärtenplätze geben. Auch das Erststudium muss ohne Studiengebühren möglich sein. Bildung ist ein Grundrecht und darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Natürlich gibt es hier weitere zentrale Handlungsfelder, um der sozialen Schieflage in diesem Lande zu begegnen. Erinnert sei an Themen, wie Mindestlohn, gerechte Bezahlung von Mann und Frau, Leiharbeit, etc.

Man sieht, es gibt noch viel zu tun und zu bewegen. Gerne würde ich hierzu meinen Beitrag leisten.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Schwarz

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