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Andreas Glück
FDP
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Frage von Stefan A. •

Wie ist Ihre Position zu ME/CFS und was werden Sie persönlich und Ihre Partei konkret unternehmen, um die bisher gänzlich fehlende EU-Forschung bezüglich ME/CFS breit und intensiv nun nachzuholen?

Am 19.01.2023 fand im Dt. Bundestag eine Debatte zu der körperlichen und schwerwiegenden Erkrankung ME/CFS statt. ME/CFS (G93.3) ist eine in Deutschland seit Jahrzehnten vergessene Erkrankung, obwohl sie häufig ist und stellt eine stille humanitäre Katastrophe in BRD und EU dar. Dies muss nun dringend und schnell beendet werden. Das Leid durch die Erkrankung und das weitere im Stich lassen durch die EU der vielen Betroffenen und Angehörigen ist sehr groß! Nach aktuellem internationalen wissenschaftl. Forschungsstand ist ME/CFS eine schwere, komplexe, häufige, chronische neuroimmunologische Multisystemerkrankung (siehe WHO, CDC, NICE, EUROMENE, RKI, BÄK, Charite Berlin, WD des Dt. Bundestages). Wie ist Ihre Position zu ME/CFS und was werden Sie persönlich und RE konkret unternehmen, um die sehr schlechte Situation bei bisher nicht vorhandener Versorgung, nicht stattfindender EU-Forschung und weiter fehlender Anerkennung in BRD und EU schnell und effektiv deutlich zu verbessern?

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Antwort von
FDP

Hallo Herr A.,

In Deutschland leiden schätzungsweise mehr als 250.000 Menschen unter ME/CFS. Ein Großteil der Betroffenen ist dabei nicht in der Lage einen normalen Alltag zu meistern. Arbeiten, studieren oder Freizeitaktivitäten fallen den Erkrankten sehr schwer oder sind nicht zu bewältigen. Dabei ist eine angemessene Versorgung oft problematisch. Es mangelt an Forschungszentren, speziellen Ausbildungs- und Weiterbildungsprogrammen sowie sachgerechten Patienteninformationen. Darüber hinaus kommt es immer wieder dazu, dass die betroffenen Personen aufgrund ihrer Erkrankung von Außenstehenden nicht ernst genommen werden und Verständnislosigkeit zu spüren bekommen. Im Zusammenhang mit Long-COVID kommt es immer wieder zu ähnlichen Auswirkungen wie bei ME/CFS.

Die FDP steht für einen ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene Bereiche einschließt. Es ist wichtig einen interdisziplinären Austausch sowie eine sektorenübergreifende Versorgung zu fördern. Durch enge Vernetzungen zwischen Universitätskliniken, Zentren und Anbietern vor Ort können mehr Ärzte in die Versorgung eingebunden und Kapazitätsengpässe verringert werden. Grundsätzlich muss allen Menschen eine bestmögliche und wohnortnahe medizinische Versorgung gewährleistet sein. Dafür muss insbesondere das Medizinstudium von heute an die Herausforderungen von morgen angepasst werden. Das Gesundheitssystem kann nur zukunftsfähig werden, wenn es spezialisierte Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme sowie ein angepasstes Medizinstudium gibt. Der Handlungsbedarf in Hinblick auf ME/CFS ist in Deutschland nach wie vor sehr groß. Demzufolge muss viel mehr Aufklärung geschehen und die Erkrankung muss mehr Gehör finden. Der Zusammenhang mit Long-COVID muss weiterhin erforscht werden. Des Weiteren müssen auch mehr Long-COVID Behandlungszentren etabliert werden in Deutschland, um eine bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten.

Mit freundlichen Grüßen,

Team Glück

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