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Frage von Fritz H. •

Frage an Andreas Geisler von Fritz H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Geisler,
in Sachsen werden die Kinder nach der 4.Klasse auf die verschiedenen Schulformen aufgeteilt. M. E. für die Jungen zu früh. Wie stehen Sie zu der Frage, sollte man sich nicht zumindest den Modell des Landes Berlin anschließen ?

Mit freundlichen Grüßen
Fritz Händler

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Händler,

das Thema Bildung ist etwas was mich sehr interessiert und beschäftigt. Meine Ansicht nach liegt in einer Verbesserung der Bildung und vor allem im starkem Bemühen kein Kind auf diesem Weg zu vernachlässigen oder gar zu verlieren, sondern allen gleiche Startchancen einzuräumen ein Schlüssel für die Entwicklung Sachsens. Nicht umsonst kämpfe ich seit fast 10 Jahren als Elternsprecher im Interesse unserer Kinder. Ich war 5 Jahre Elternvertreter der PR Grundschule, 2 Jahre in der PR Mittelschule und bin aktuell und seit 5 Jahren einer der beiden Elternsprecher am Gymnasium in Schkeuditz.

Nun zu Ihrer Frage:
Ich bin selber Vater von 2 Töchtern und einem Sohn und von den 3 Kindern kam für zwei die Trennung definitiv zu früh. Der großen Tochter hat es zwar gut getan, ihr war das Lerntempo in der vierten Klasse viel zu langsam aber sie ist auf dem Weg zu einem Einser-Abi und somit sicher eine Ausnahme. An den beiden Kleinen haben wir gesehen diese Teilung ist totaler Mist. Für den Jungen kam es aufgrund der normalen Entwicklung einfach zu früh, Jungen sind da 1-2 Jahre hinterher und auch bei meiner kleinen Tochter ist der Knoten erst im Verlauf der 6. Klasse geplatzt.
Also aus persönlicher Erfahrung heraus aber auch aus tiefster Überzeugung bin ich der Meinung ein längeres gemeinsames Lernen wäre gut für unsere Kinder hier in Sachsen. Ich denke gemeinsames Lernen der Kinder in Klasse 1-8 oder wenigstens 1-6 würde unseren Kindern in ihrer Entwicklung helfen, auch und vor allen denen die von Zuhause weniger Unterstützung erfahren. Längeres gemeinsames Lernen würde auch allen helfen mehr soziale Kompetenz zu erwerben und es ergäbe sich die Chance lernschwache Schüler besser zu integrieren statt in Sonderschulen abzuschieben. Aber mindestens genauso wichtig ist für mich das alle Kinder am Beginn der ersten Klasse gleiche und gute Vorraussetzung für die Schule haben, vor allem im Beherrschen unserer Sprache. Deshalb gehört der Kindergarten zu den Bildungseinrichtungen, sollte deshalb im Kultusministerium angesiedelt sein und unsere Erzieherinnen sollten dementsprechend ausgebildet sein und bezahlt werden.

Zu einem Berliner Modell kann ich nichts sagen, ich kenne es einfach nicht. Aber danke für die Anregung, ich werde mich bemühen das mal nachzulesen. Ich hoffe Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, ansonsten nehmen Sie doch gerne nochmals Kontakt mit mir auf oder besuchen eine meiner Wahlveranstaltungen.

Andreas Geisler http://www.andreas-geisler.eu/