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Adrian Mauson
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Frage von Hannes Z. •

Frage an Adrian Mauson von Hannes Z. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Laut Thüringer Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft werden z.B. allgemeinbildende Schulen zu 80% (im Vergleich zu staatlichen Schulen) bezuschusst. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Schulen in freier Trägerschaft hat nun ein Gutachten durch das Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung erstellen lassen, das zu dem Schluss kommt, dass das Land tatsächlich nur zu 50-60% bezuschusst. Grund dafür: die vom Land berechneten Kosten pro Schüler an staatlichen Schulen entsprächen nicht den finalen, realen Kosten. Die Folge ist eine "Schlechterstellung" von Schulen in privater Trägerschaft, was sich u.a. an den deutlich geringeren Löhnen der dort arbeitenden ausgebildeten und studierten Fachkräfte erkennen lässt. Gleichzeitig werden Schulen in freier Trägerschaft auf Grund ihres oft fortschrittlichen und modernen Bildungskonzeptes zunehmend von Eltern als Alternative zur staatlichen Schule bewusst ausgesucht. Wie stehen Sie zu der Aussage, dass der Staat an jedem Schüler einer Schule in freier Trägerschaft bares Geld einspart (mindestens 20%, vermutlich aber eher 40-50%) - auf Kosten des dort arbeitenden Personals oder - falls das Schulgeld zum Ausgleich erhöht wird - der Eltern ? Und besteht von Ihrer Seite aus Handlungsbedarf, staatliche Schulen und Schulen in freier Trägerschaft finanziell gleichwertiger zu fördern ?

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Antwort von
MLPD

Hallo H. Z.,
ich stimme der Aussage zu, dass in dem Fall auf Kosten der Pädagogen und/oder der Eltern vom Land unrechtmäßig Geld verwehrt wird. Wenn gesetzlich geregelt ist, dass Schulen in freier Trägerschaft 80% der Kosten eines Schülers erstattet bekommen, dann muss das selbstverständlich eingehalten, und damit die tatsächlichen Kosten neu berechnet werden.

Grundsätzlich sind wir aber auch für ein kostenloses Schulsystem und dazu gehört die Abschaffung der Schulgelder, da sie bestimmte Personengruppen den Zugang erschweren oder sogar verwehren.

Das dringlichste Problem ist, dass wir endlich ein bundesweit einheitliches Bildungssystem brauchen (abgesehen von regionalen Besonderheiten in den Lehrinhalten), dass einen gleichen Zugang zu den verschiedenen Abschlüssen und Berufswegen ermöglicht. Hier sind Gemeinschaftsschulen wichtig.

Wenn freie Träger die Schüler*innen durch andere Lehrmethoden und Konzepte mehr motiviert, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen und sich wissenschaftliche Grundkenntnisse, technische Fertigkeiten etc. anzueignen, dann sollen diese auch Eingang in das staatliche Bildungssystem finden.