
(...) Sicherlich wird in diesem Rahmen auch nochmal über die Widerspruchslösung zu diskutieren sein. Die Erfahrungen in anderen Staaten mit der Widerspruchslösung sind durchaus unterschiedlich. Zudem würde durch eine solche Lösung erheblich in die Rechte der Bürgerinnen und Bürger eingegriffen werden. (...)
(...) Diese Maßnahmen müssen zügig diskutiert und umgesetzt werden. Auch bei der Zustimmungslösung sind Verbesserungen denkbar. (...)
(...) Wichtig ist mir allerdings auch, dass das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Menschen über den eigenen Körper unangetastet bleiben muss. Im Gegensatz zur aktuellen Situation soll nach dem Willen der "Widerspruchslösung" jede und jeder, der nicht widerspricht, Organspender sein. (...)

(...) Ich halte die gegenwärtige Regelung für sinnvoll. Die Würde des Menschen bleibt dabei gewahrt. (...)

(...) Vor diesem Hintergrund hat Kathrin Vogler (MdB, DIE LINKE) vor etlichen Jahren die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages (WD) eine Ausarbeitung zu Auswirkungen der Widerspruchslösung auf die Zahl der Organspenden erstellen lassen – mit sehr interessanten Ergebnissen: Demnach kann eine Widerspruchslösung sogar anstatt einer Erhöhung der Spenderzahlen das Gegenteil bewirken, und andere Maßnahmen im Rahmen der Organisation des Transplantationswesens scheinen deutlich zielführender zu sein. (...)

(...) Unsere Partei steht für eine "Vertrauenslösung", bei der es nicht um das Eingreifen der Politik in die Privatsphäre der Bürger geht, sondern um verstärkte und ehrliche Aufklärung, sowie eine Neuordnung des Transplantationsrechts. Auf diese Weise kann die Bereitschaft zur Organspende auch ohne den Zwang zur Handlung gefördert werden. (...)