
(...) Das bedeutet allerdings nicht, dass eine generelle Impfpflicht zwingend notwendig wäre. Jeder Mensch kann sich grundsätzlich frei für oder gegen medizinische Maßnahmen entscheiden. (...)

(...) Mit ihrem jetzigen Beschluss zum Thema hat sich die Bundestagsfraktion gegen eine Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen, solange noch nicht alle alternativen Maßnahmen ergriffen werden, um die Impfrate zu erhöhen. Die Impflücke wird nur begrenzt durch Impfgegner_innen verursacht, sondern weil es abgesehen von der Erstimpfung keinen niedrigschwelligen Zugang, kein Erinnerungswesen, zu wenig Anreize für Ärztinnen und Ärzte und keine konzertierten Impfaktionen und –aufklärungen gibt. (...)

(...) Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Eine andere Frage ist, ob es eine Verpflichtung zur Impfung geben sollte. Ich denke nicht. (...)

(...) die Impfquote ist nicht hoch genug, um einen sicheren Schutz der Menschen vor Masern zu gewährleisten. Gesundheitsminister Jens Spahn hat nun unter dem nicht ganz zutreffenden Label „Impfpflicht“ einen Gesetzentwurf zu einer verbindlichen Masernimpfung für Kinder und Beschäftigte in Kitas und Schulen vorgelegt. Zum größten Problem, den sehr bedenklichen Impflücken bei Erwachsenen, hat er kein gezieltes Konzept. (...)

(...) Wir Freie Demokraten im Bundestag bekennen uns zum Impfen als einer der wesentlichen Maßnahmen zur Bekämpfung und Eliminierung von Infektionskrankheiten (...)

(...) Wie so oft in der Wissenschaft, gibt es zu unterschiedlichen Fragen unterschiedliche Auffassungen. Ich teile jedoch die Meinung der großen Mehrheit der Mediziner und Ärzteverbände, die eine Impfpflicht begrüßen. Ich bin in jedem Fall der Überzeugung, dass vor allem die Krankenkassen noch stärker über Impfungen, ihre Chancen und auch mögliche Risiken und deren Prävention aufklären müssen. (...)