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Zaman Masudi
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Frage von mariusz r. •

Frage an Zaman Masudi von mariusz r. bezüglich Kultur

Hallo Frau Masudi

meine Frage an Sie lautet

wie Sie wissen wird ja eine Mosche bei uns in Bergedorf gebaut (stimmt ich 100 Prozent zu) aber was würden Sie tun gegen die vorurteile wie Terroristen oder so ähnlich (was ja nicht stimmt)
aber welche ziele hatten sie zur Bekämpfung von vorurteilen, viele wissen ja nichts über eine mosche und über den Islam bescheid.
was würden sie tun damit die Leute eine Chance bekommen die Religion kennen zulernen speziell viele ältere mitmenschen?

danke

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Mariusz Raczynski,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich komme aus einem Land, in dem Religionsfreiheit nicht garantiert ist, sondern der Islam staatlich angeordnet ist.

Ich würde mich überall für einen laizistischen Staat einsetzen. Religion muss Privatsache sein. Der Staat muss aber allen Menschen das Recht und die Möglichkeiten geben, ihren Glauben ausleben zu können. Das gilt in Deutschland für Christen und muss auch für Muslime gelten.

Als Atheistin gefällt es mir nicht, dass Religiosität auch in Deutschland weiter zunimmt, sowohl unter MigrantInnen als auch unter Nicht-MigrantInnen. Aber ob es mir gefällt oder nicht, als Linke sehe ich meine Aufgabe auch darin, für die Rechte von Minderheiten einzutreten und gegen Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus anzugehen.

Im Falle des Terrorismus-Vorwurfs gegen Muslime werden alle Muslime und ihre Organisationen unter den Generalvorwurf des Terrorismus gestellt.

Ich denke, es wäre hilfreich, wenn einerseits der Staat Muslimen und muslimischen Organisationen in Deutschland die gleichen Rechte wie Christen und ihren Organisationen geben würde und andererseits in allen Gotteshäusern, in Kirchen, Synagogen, Moscheen, Tempeln etc. ein demokratisches Klima herrschen würde, das Transparenz, Kritik, Diskussion und Austausch untereinander zulässt. Dann wären auch keine Polizei-Razzien in Moscheen nötig, sondern die Kontrolle religiöser Aktivitäten könnte der Gesellschaft überlassen werden. Dies klingt vielleicht sehr utopisch, aber ich weiß leider keinen besseren Weg, um gegen Fundamentalismus jeglicher Art - ob christlich oder muslimisch - anzukämpfen und gleichzeitig das Recht auf freie Religionsausübung für alle zu garantieren. Autoritäre Maßnahmen, Verbote, Ungleichbehandlung und Diskriminierung begünstigen Radikalisierungen und Fundamentalismus.

Mit freunlischen Grüßen,
Ihre Zaman Masudi