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Willfried Maier
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Frage von Birgit I. •

Frage an Willfried Maier von Birgit I. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Dr. Maier,
die GAL stellte eine kleine Anfrage an den Senat zum Verkauf des „Mollerschen Palais“ . Mich interessiert in diesem Zusammenhang:

1. War diese Immobilie in den Jahren 1933 – 1945 ein Objekt der so genannten „Arisierung“?
Falls ja:
2. Wurde in dieser Zeit ein „fairer Preis“ (Formulierung Rückerstattungsgesetz) vereinbart und bezahlt?
Falls nein:
3. Gab es einen Rückerstattungsantrag seitens der ehemaligen Eigentümer?
Falls ja:
4. Wurde Realrestitution oder Ausgleichszahlung beantragt?
5. Gab es eine angemessene finanzielle Kompensation seitens der Stadt?

Mit freundlichen Grüßen
Birgit Imroll

Portrait von Willfried Maier
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Imroll,

so weit meine Kenntnisse reichen, hier die Antwort auf Ihre Fragen:

Das Mollersche Palais, das zu diesem Zeitpunkt der jüdischen Familie Wolf gehörte, wurde 1937 "arisiert". Das geschah in Form eines erzwungenen Verkaufs gegen eine nicht angemessene, geringe Summe, die anschließend zudem beschlagnahmt wurde.

Fast alle Mitglieder der Familie Wolf konnten wohl aus Deutschland fliehen. Ein Rückerstattungsantrag seitens der Familie wurde meines Wissens nach dem Krieg nicht gestellt. Aber auch die Stadt Hamburg hat nicht versucht, Mitglieder der Familie zu finden und Kontakt zu ihnen aufzunehmen, weder in den Jahren 1958 bis 2006 als die Universität das Gebäude nutzte, noch anlässlich des Verkaufs, bei dem der Familie zumindest ein Vorkaufsrecht zugestanden hätte.

Diese Auskünfte habe ich von einem britischen Filmmacher und Journalisten, der seit 35 Jahren in der unmittelbaren Nachbarschaft des Gebäudes wohnt und seine Geschichte erforscht hat.

Mit freundlichem Gruß

Ihr
Willfried Maier