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Waltraud Wolff
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Frage von Elisabeth P. •

Frage an Waltraud Wolff von Elisabeth P. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Wolff,
da Sie in Ihrer Antwort mich gleich an zwei Stellen falsch zitieren, muss ich auf diese kurz eingehen und meine Frage nach dieser Aufklärung nochmals stellen, denn sie haben mich offensichtlich falsch verstanden.

1.: Ich habe nicht behauptet, dass Wildvögel nicht von H5N1 betroffen seien, sondern die Angaben der FAO übernommen, die kaum H5N1-infizierte Wildvögel fand - trotz umfangreichen internationalen Monitorings und im Moment überhaupt keine mehr findet - weltweit! Die These des FLI, H5N1 wäre bei Wildvögeln in versteckter Form irgendwie vorhanden, ist nicht bewiesen und wurde von der FAO mit den Worten abgelehnt, es sei kein Wildvogel gefunden worden, der das Virus über lange Zeit in sich trage. Wie kann man derart starke Einschränkungen für Freilandhalter auf eine reine Arbeitshypothese des FLI gründen? Das Auftreten im Wildbestand in diesem Jahr kann auf Ansteckung durch Emissionen bei den zu diesem Zeitpunkt noch unentdeckten Ausbrücken bei Nutzgeflügel in geschlossenen Systemen in Deutschland zurückzuführen sein. Dies wäre wesentlich wahrscheinlicher als die Anwesenheit eines hoch pathogenen Virus in versteckter Form. H5 und H7 sind für den Menschen ungefährlich und oft in der Wildvogelpopulation präsent. Diese führten in der Vergangenheit nicht zur Aufstallung. Mutationen erfolgen besonders leicht bei Enge und Stress. Diese sind in den intensiven Stallsystemen mehr vorhanden, als in Freilandhaltungen. Will man also vorbeugen, ist es sinnvoll, auf letztere zu setzen.

2.: Ich habe nie behauptet, das FLI wolle die Großen auf Kosten der Kleinen sanieren. Durch die aktuelle Politik geschieht allerdings genau dies! Wenn Halter von Wassergeflügel ihre Seen und Wasserstellen (§3) gegen jeden Eintrag von oben absichern müssen, so ist dies für diese kaum möglich. Es ist unzumutbar und kann zur Betriebsaufgabe führen! Das Interesse des FLI ist die Entwickung von Impfstoffen.

Ich bitte im Lichte dieser Tatsachen nochmals um Antwort.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Petras,

ich denke, ich habe Ihnen meine Position auf der Basis der mir vorliegenden Informationen dargestellt. Wirklich überrascht hat mich allerdings Ihr Vorwurf, ich würde sie falsch zitieren.

Sie schreiben in Ihrer zweiten Anfrage: „Ich habe nicht behauptet, dass Wildvögel nicht von H5N1 betroffen seien, sondern die Angaben der FAO übernommen, die kaum H5N1-infizierte Wildvögel fand.“ Da Sie Ihre Argumentation genau auf dieser Aussage aufbauen – übrigens auch in Ihrer Nachfrage – machen Sie sich diese Aussage zu Eigen.

Ich bleibe im Übrigen dabei: H5N1 wurde durchaus in Wildvögeln gefunden. Eine Übersicht über die einzelnen Fälle finden Sie unter http://ec.europa.eu/dgs/health_consumer/dyna/influenza/archives_press.cfm im Internet. In Deutschland wurde zwischen dem 24.06.2007 und dem 11.09.2007 bei 327 Wildvögeln (Schwäne, Gänse, Schwarzhalstaucher, Haubentaucher) das Vorliegen von HPAI H5N1 durch das FLI bestätigt.

Am 22. Februar wurde von der Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung e. V. eine Pressemitteilung mit dem Titel „Geflügelhaltung: Aufstallungsgebot zur Sanierung der Großen auf Kosten der Kleinen?“ auf OpenPR ( http://openpr.de/news/121550/Gefluegelhaltung-Aufstallungsgebot-zur-Sanierung-der-Grossen-auf-Kosten-der-Kleinen.html ) veröffentlicht. In dieser Pressemitteilung, in der auch Sie zitiert werden, wird klar zum Ausdruck gebracht, die Lagebewertung des FLIs diene dazu, über die Stallpflicht Massentierhaltung zu fördern. In Ihrer Nachfrage unterstellen Sie: „Das Interesse des FLI ist die Entwicklung von Impfstoffen.“

HPAI H5N1 wurde in den letzten drei Monaten bei 327 Wildvögeln gefunden. Das ist nach den öffentlich zugänglichen Informationen gesichert. Ebenso bin ich der Überzeugung, dass die Lagebewertung des FLIs dem entspricht, was auch andere europäische und internationale Institutionen feststellen.

Sehr geehrte Frau Petras,

ich bin gerne bereit über den Umgang mit der Vogelgrippe zu diskutieren. Ich habe aber ehrlich gesagt keine Lust auf eine Diskussion, in der Sie mir falsches Zitieren vorwerfen und genau die zitierten Argumente in der Nachfrage dann ausführlich wiederholen.

Freundliche Grüße
Waltraud Wolff