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Frage von Hubert R. •

Frage an Ulrich Kelber von Hubert R. bezüglich Umwelt

Guten Tag,

ich habe Ihre Pressemitteilung vom 08.01.2010 gesehen bzgl. Lärmschutz Bahn: "Der frühere Bundesverkehrsminister Tiefensee (SPD) hatte auf Bitte Kelbers Bonn ausgesucht, um zu erproben, ob der Bahnlärm mit Mini-Lärmschutzwänden direkt an den Gleisen und sogenannten "Schienenstegbedämpfern" halbiert werden kann." Wir wohnen an einer der meistbefahrenen Bahntrassen, mitten in Hamburg-Altona, mit täglich ca 900 Zügen aller Art. Wir versuchen auch, diese Strecke von ein paar Kilometern, wo es am lautesten ist (z.T. über 100 dB in den Spitzen) als Erprobungsstrecke für Minischallschutzwände zu etablieren: Aber die Bahn blockt oder reagiert nicht darauf. Der Bezirk und die Umweltbehörde unterstützen uns verbal, verweisen aber gleichzeitig immer darauf, dass sie nichts machen können, da es die Trasse der Bahn sei. Sie scheinen da erfolgreicher zu sein, wozu ich Sie nur beglückwünschen kann. Was können Sie uns empfehlen, um bei der Bahn etwas zu erreichen in Richtung Teststrecke bzw. Modellversuch mit wissenschaftlicher Begleitung? Was raten Sie uns, wie kommen wir weiter?

Schon jetzt vielen Dank für Ihre Antwort!

Hubert Rohe
für die ´AGleise gegen Schienenlärm´

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Rohe,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Erprobung von neueren Lärmschutzmaßnahmen. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II haben wir im letzten Jahr durchsetzen können, dass neben den schon beschlossenen Lärmschutzmaßnahmen an Bahnstrecken, auch neue, innovative Lärmschutzmaßnahmen erprobt werden sollen, die bisher noch keine Zulassung haben, die aber insbesondere für innerstädtische Strecken, an denen keine "normalen" Lärmschutzmaßnahmen eingesetzt werden können, schnellstmöglich erprobt werden müssen. Dazu gehört in meinem Wahlkreis Bonn insbesondere die Südstadt, wo die Bahnstrecke mitten durch dichtbesiedelte Wohngebiete zu beiden Seiten geht. Lärmschutzwände würden hier zu einer Teilung der Stadt führen, die für alle Seiten inakzeptabel wäre, gleichzeitig kann aber nicht darauf gewartet werden, dass irgendwann einmal alle Güterwaggons nachgerüstet sind. Ich habe deshalb in den letzten Jahren immer wieder nach neuen Methoden nachgefragt und bin bei Bahn und Ministerien vorstellig geworden, insofern könnte es schon auch an meiner Hartnäckigkeit liegen, dass Bonn in dem Maßnahmenpaket berücksichtigt wurde.
Wenn Sie sich die Liste, wo neue Maßnahmen erprobt werden, aber einmal genauer ansehen, so werden Sie feststellen, dass gerade in Hamburg überproportional viele Maßnahmen vorgesehen sind, offensichtlich aber nicht an dem von Ihnen gewünschten Abschnitt. Ich kenne die örtlichen Gegebenheiten zu wenig, um beurteilen zu können, warum andere Strecken in Hamburg für die Erprobungsphase ausgewählt worden sind, weiß aber, dass die Maßnahmen gemeinsam von Bahn, Land und Bundesverkehrsministerium ausgewählt wurden. Insofern müssten Sie vielleicht noch einmal bei der zuständigen Senatsverwaltung nachfragen, warum die anderen Strecken gewählt wurden, nicht die in Altona.

Mit freundlichem Gruß
Ulrich Kelber