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Timm Kern
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Frage von Simone Z. •

Hallo Herr Kern. Danke für Ihre Anfrage zur Versorgungslage der Sonderpädagogig. Besonders in der Grenznähe zur Schweiz, sehen wir keine Perspektive auf Besserung. Wird das auf Landesebene erkannt?

Auch im Kreis Waldshut ist die Frustration der Eltern groß. Durch die zusätzlich geschaffenen Stellen für die SBBZ, wurden wieder Fachkräfte in ihrer Wunschregion gebunden. Dadurch wurden unsere Chancen auf Besetzung seit langem dauerausgeschriebener freier Stellen wieder zerschlagen. Besonders schlimm ist die Lage insgesamt an der Heinrich-Rösch-Schule. Auf 4 verfügbare Kindergartenplätze gab es 25 Bewerbungen. Die Schule platzt aus allen Nähten. Unsere SBBZ-LERNEN Langenstein und Waldtor-Schule arbeiten konstant im reduzierten Stundenbetrieb mit wenig bis keiner Urlaubsvertretung. Würden sie eine geplante Petition unsererseits im Interesse aller chronisch schlecht versorgten Kreise unterstützen?
Gruß Simone Z. .1.Elternbeiratsvorsitzende der Waldtor-Schule Waldshut

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Antwort von FDP

Sehr geehrte Frau Z.

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Frustration bei Ihnen und den anderen Eltern kann ich sehr gut nachvollziehen. Ausgerechnet am SBBZ, also der Schulart, bei der die individuelle Förderung am wichtigsten wäre, ist der Lehrkräftemangel in Baden-Württemberg am größten. Warum wir in BW trotzdem an den Pädagogischen Hochschulen, wo sonderpädagogische Lehrkräfte ausgebildet werden, immer noch eine Zugangsbeschränkung durch den Numerus Clausus haben, ist nicht nachvollziehbar. Wir nehmen in Baden-Württemberg also noch nicht einmal alle Bewerberinnen und Bewerber, die sich auf den Weg machen wollen, um Sonderpädagogik zu studieren.

Sie sagen es richtig: Vor allem der ländliche Raum leidet unter dem Mangel. Daran ändern auch die zusätzlichen Stellen im Rahmen der Nachbesetzung der verloren gegangenen 1.440 Lehrerstellen nichts. Bei Ihnen in Waldshut kommt zusätzlich noch die Grenznähe zur Schweiz erschwerend hinzu, da dort die Verdienstmöglichkeiten besser sind. Trotzdem spricht die grün-schwarze Landesregierung in der Antwort auf meine Anfrage von einer „grundsätzlich gedeckten“ Versorgung. Sie als betroffene Eltern wissen es (leider) besser.

Die Lösungsvorschläge, welche die FDP und ich haben, sind unter anderem:

  1. Schnellstmögliche Abschaffung des Numerus Clausus an den PHs.
  2. Die Entlastung der Lehrkräfte an den SBBZ von unterrichtsfremden Aufgaben, z.B. der IT-Administration oder bürokratischer Pflichten.
  3. Ein klares Bekenntnis zum Erhalt der SBBZ als spezialisierte Einrichtung, die passgenau auf Kinder mit besonderem Förderbedarf eingehen kann.

Für diese Ziele werde ich mich auch weiterhin in meiner parlamentarischen Arbeit mit Nachdruck einsetzen. Eine entsprechende Petition Ihrerseits, die das aufgreift, würde ich gerne unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Timm Kern 

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