Thomas Bezler
DIE VIOLETTEN
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Frage von Birk W. •

Frage an Thomas Bezler von Birk W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Bezler,

in den letzten Jahren plagen mich immer wieder Fragen und Probleme unserer Gesellschaft.
Aber zum Glück haben wir für mein Problem die Demokratie eingeführt und ich kann Regenten wählen, die für mich eben diese Probleme lösen.
Nun aber zu meinen Wünschen, Problemen und Ideen:

1. Ich würde gern die Armut arbeitender Menschen verringern! - Stichwort Mindestlohn!
2. Jeder Leiharbeiter muss höheren Lohn erhalten, als ein Festangestellter, um seinen Mehraufwand an Flexibilität auszugleichen.
3. Die hohe Arbeitslosigkeit auf der einen und den Fachkräftemangel auf der anderen Seite, würde ich gern durch gezielte Ausbildung und Förderung für diese Bedarffälle verschmelzen. Auch die hohe Altersarbeitslosigkeit stimmt für mich nicht mit einer längere Arbeitszeit überein.
4. Die verloren gegangene Balance zwischen Arm und Reich würde ich gern durch ein passendes System mit maximalen und minimalen Verdiensten in erträgliche Grenzen bringen.
5. Der Verlust an demokratischen Gestaltungsmöglichkeiten in Abhängigkeit schaffenden Bereichen des Lebens sollte aufgehalten werden.
6. Ein erhöhter Anreiz der Unternehmen zur Einstellung von mehr Personal, wäre durch eine pauschale Subvention (Kombilohn) pro Arbeitsplatz, möglich finanziert über Umsatz und Gewinn.
7. Die Einforderung von Studiengebühren sollte pauschal erst nach einem Studium und dem erreichen eines gut bezahlten Berufs geschehen.
8. In Japan werden Kindergärten mit Altersheimen zusammengelegt wurden, was fruchtbaren Austausch ermöglicht. Dies sollten wir übernehmen.
9. Es hieß einmal: "von Deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen".

Was werden Sie in diesen Punkten versuchen zu erreichen?
Warum sollte ich gerade wegen oder trotz dieser Wünsche ihnen meine Stimme geben?
Falls Sie oder Ihre Partei nicht daran interessiert sind, sich dieser Probleme anzunehmen, wem sollte ich dann meine Stimme geben?

Mit freundlichen Grüßen

Birk Wollenhaupt

(gekürzt auf 2000 Zeichen)

Antwort von
DIE VIOLETTEN

Sehr geehrter Herr Wollenhaupt aus Fellbach,

auch mich bewegen Ihre Fragen und Anregungen, weshalb ich mich für einen Kandidatur entschied.

Gerne möchte ich Ihnen die Konzepte meiner Partei und mir zukommen lassen.

1. Ich würde gern die Armut arbeitender Menschen verringern! - Stichwort
Mindestlohn!

In der Tat sind die Stundenlöhne vieler Menschen viel zu gering, um damit am "normalen" Leben teilzunehmen. Ich bin für die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE), da somit nicht nur viele unnötigen Abläufe in unserer Verwaltung (Bundesamt für Arbeit, Sozial- und Rentenversicherung, BaföG u.a.) eingespart werden können, sondern eben genau das eintreten wird, dass niemand mehr eine schlecht bezahlte Arbeit annehmen muss. Momentan ist es ja so, dass gerade die Arbeiten, die unbeliebt, da körperlich anstrengend oder gesundheitsschädigend sind, die am schlecht bezahltesten sind. Durch das BGE wird sich dies ändern. Dann werden schichtende oder pflegende Berufe, Abfallentsorgungsberufe, etc. zu sehr gut dotierten Berufen werden. Da die meisten Menschen das BGE noch nicht gut genug kennen, möchte ich darauf hinweisen, dass im Internet sehr viele gute Seiten bestehen, über die sich Interessierte informieren können. z.B. auf der Homepage http://www.unternimm-die-zukunft.de oder auch auf der Seite der Partei DIE VIOLETTEN.

2. Jeder Leiharbeiter muss höheren Lohn erhalten, als ein
Festangestellter, um seinen Mehraufwand an Flexibilität auszugleichen.

Dies sehe ich auch so, zumal Leiharbeiter oftmals die billige Alternative zu Festangestellten darstellen (sogar bei AWO, Diakonie etc). Die gleiche Praxis findet sich auch in den Kultusministerien bei Lehrern. Die Nicht-Beamteten Lehrern erhalten während der Ferien keine Löhne, die Arbeitsverträge werden zuvor gekündigt und nach den Ferien wieder eingestellt. Dies ist nicht zu akzeptieren und muss ganz schnell beendet werden.

3. Die hohe Arbeitslosigkeit auf der einen und den Fachkräftemangel auf der anderen Seite, würde ich gern durch gezielte Ausbildung und Förderung für diese Bedarffälle verschmelzen. Auch die hohe Altersarbeitslosigkeit stimmt für mich nicht mit einer längere Arbeitszeit überein.

Ich übe den Beruf als Heilpraktiker aus. Hier erlebe ich, dass Menschen die Arbeit haben erkranken, weil zu viel Verantwortung auf ihnen lasten und die "Arbeitslosen" besser Erwerbslosen daran erkranken, dass sie von der Gesellschaft nicht benötigt werden. Das System, wie wir unsere Erwerbstätigkeiten verteilen ist krank. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir genügend Arbeit haben und wir jede vernünftige Art der Arbeit (Ehrenamt etc.) auch vergüten sollten (auch mit Hilfe des BGE´s), so dass jeder eine Erwerbstätigkeit erhält.
Zum Thema Bildung: Ich fordere ein Bildungssystem, das ein Erkennen und Fördern der individuellen Talente eines jeden Menschen zulässt. Ich erlebe in meiner therapeutischen Praxis, dass viele Menschen eine Erziehung der Anpassung erhalten haben. Erst wenn sich Menschen erlauben, ihre eigenen Talente (die alle bereits angelegt sind) zu leben, können sie sich entfalten und sich zum Wohle aller einbringen. Wenn alle Menschen die Möglichkeit haben sich zu entfalten, dann mache ich mir keine Sorgen über unsere gesundheitliche, kulturelle, wirtschaftliche etc. Zukunft!

4. Die verloren gegangene Balance zwischen Arm und Reich würde ich gern durch ein passendes System mit maximalen und minimalen Verdiensten in erträgliche Grenzen bringen.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer mehr auseinander, die Mittelschicht stirbt aus. Diese Tatsache ist ernst zu nehmen und hat in der Geschichte nicht umsonst zu (Bürger-) Kriegen geführt. Auch hier möchte ich auf das BGE verweisen. Eine Obergrenze für Vermögen oder Verdienst finde ich eine gute Sache und unterstütze sie. Sicher soll jeder, der mit seiner Arbeit einen großen Nutzen für die Gesellschaft erschafft, auch gut verdienen und wohlhabender sein.

5. Der Verlust an demokratischen Gestaltungsmöglichkeiten in Abhängigkeit schaffenden Bereichen des Lebens sollte aufgehalten werden.

Ja.

6. Ein erhöhter Anreiz der Unternehmen zur Einstellung von mehr Personal, wäre durch eine pauschale Subvention (Kombilohn) pro Arbeitsplatz,
möglich finanziert über Umsatz und Gewinn.

Als Unternehmer bekam ich nie ein Dankeschön oder eine Vergünstigung für eine Einstellung eines Mitarbeiters oder eines Azubis. Dafür aber höhere Gebühren für Genossenschaft und Steuerberater. Dies empfand ich in der Tat frustrierend und finde Anreize für Unternehmer prinzipiell gut.

7. Die Einforderung von Studiengebühren sollte pauschal erst nach einem Studium und dem erreichen eines gut bezahlten Berufs geschehen.

Ich bin für kostenlose Bildung. Selbstverständlich muss eine Studienregelzeit ein Dauerstudium verhindern.

8. In Japan werden Kindergärten mit Altersheimen zusammengelegt wurden,
was fruchtbaren Austausch ermöglicht. Dies sollten wir übernehmen.

Ja, ein gemeinsames Leben unterschiedlicher Generationen sehe ich als bereichernd und unumgänglich für soziale Bildung. Ergänzend wünsche ich mir den Kontakt zu Tieren, zur Natur und zur Landwirtschaft, um den Bezug zu unseren Mitbewohnern und unserer Lebensgrundlage zu pflegen bzw. wieder herzustellen.

9. Es hieß einmal: "von Deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen".

So sehe ich dies auch. Deutsche Soldaten haben in einem Krieg nichts verloren. Gewalt produziert Gegengewalt.

Was werden Sie in diesen Punkten versuchen zu erreichen?
Warum sollte ich gerade wegen oder trotz dieser Wünsche ihnen meine
Stimme geben?
Falls Sie oder Ihre Partei nicht daran interessiert sind, sich dieser Probleme anzunehmen, wem sollte ich dann meine Stimme geben?

Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen einen ausreichenden Eindruck meiner Überzeugungen vermittelt zu haben. Es war mir eine Freude Ihre Fragen zu beantworten. Für weitere Kritik und Anregungen bin ich stets offen.

Liebe Grüße

von Thomas Bezler