Frage an Tanja Gönner von Martha R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Gönner,
gestern abend bei der Wahlveranstaltung d. SZ in Ennetach habe ich Ihnen schriftlich eine Frage gestellt, aber leider keine Antwort bekommen.
Frage: Falls die Bundesregierung ein Atomendlager in unserer Gegend errichten will, was tun Sie dagegen?
Für eine ehrliche Antwort im voraus besten Dank.
Mit freundlichen Grüssen
Martha Ruess
Sehr geehrte Frau Ruess,
ehrlich gesagt, kann ich mich nicht erinnern, dass Sie mir bei der genannten Veranstaltung eine schriftliche Frage hinterlassen haben. Gerne aber gebe ich Ihnen zu Ihrer E-Mail eine Auskunft.
Unter der seinerzeit rot-grünen Bundesregierung wurde auf die Erkundung des Salzstockes in Gorleben ein zehnjähriges Moratorium verhängt. Dadurch ist wichtige Zeit bei der Suche nach einem atomaren Endlager verloren gegangenen. Ich begrüße es, dass nun die Bundesregierung die Erkundungsarbeiten, in die bereits über 1,3 Milliarden Euro investiert wurden, wieder aufgenommen hat. Sollte sich im Weiteren Verfahren herausstellen, dass Gorleben nicht für ein atomares Endlager geeignet sein sollte, müsste ein neues Suchverfahren eingeleitet werden. könnte sich Nach meiner Auffassung könnte sich in diesem Fall bundesweit keine Region von einem solchen Suchverfahren von vornherein vollkommen herausnehmen. Nach den vorliegenden Erkenntnissen sind neben Salz- auch Granit- und Opalinustongestein grundsätzlich für eine Lagerung hochradioaktiver Abfälle geeignet. Opalinuston kommt dabei zwar auch in Baden-Württemberg vor, allerdings in vergleichsweise geringer Mächtigkeit und mit der Problematik von wasserführenden Schichten, die so etwas wie ein Ausschlusskriterium für die Endlagerung radioaktiver Abfälle sind. Insoweit sehe ich keinen Anlass für diesbezügliche Befürchtungen.
Mit freundlichen Grüßen
Tanja Gönner
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