Sven-C. Bergmann
CDU
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Frage von Frank R. •

Frage an Sven-C. Bergmann von Frank R.

Guten Tag, Herr Bergmann,
Sie kandidieren in meinem Wahlkreis, daher möchte ich mich bei Ihnen erkundigen, warum das Wahlprogramm der CDU, das ich gerade überflogen habe, kein gesondertes Kapitel zu Energie und Klimaschutz enthält? Das hat mich doch etwas verwundert, da ich diesen Politikbereich für sehr wichtig halte.
Zweite Frage: Wenn Sie darüber hinaus noch Ihre eigene Einschätzung zur Energie- und Umweltschutzpolitik in Hamburg (Ziele, Maßnahmen, etc.) nennen könnten, freue ich mich.
Mit freundlichen Grüßen

F. R.

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre Frage.
Ein Wahlprogramm will und soll gelesen werden, Sie selber überfliegen es und suchen sich Ihre persönlichen Schwerpunkte heraus. Sie haben Recht, dass Umwelt- und Energiepolitik wichtige Themen sind. Es ließe sich trefflich diskutieren, welche Kapitel hinzugefügt und welche Themen noch ausführlicher zu beschreiben wären, doch wer liest dies, wie viele Wähler/Parteimitglieder sollen - ehrenamtlich - wie viele Monate sich mit einem Programm befassen? Bürger konnten auf der extra eingerichteten Internetseite Ideen und Meinungen posten, die entsprechend berücksichtigt werden wollten. Es haben sich viele Köpfe - themenbezogen Gedanken gemacht (die CDU hat entsprechende Landesfachausschüsse, Arbeitskreise) - und der Parteitag hat dieses Programm nach langen Diskussionen verabschiedet.

Umweltpolitik gehört für die CDU Hamburg gleichberechtigt zu Verkehr und Stadtentwicklung.
Die Energiepolitik wird im Themenbereich Wirtschaft & Arbeit aufgegriffen.

Meine persönliche Meinung - und ich bin kein Umwelt- oder Energiepolitiker, sondern wirtschafts- und finanzpolitisch aktiv -, ist nicht ausschließlich die meiner Partei. Vielmehr greife ich auch dort Ideen auf und schüttele über wirtschaftspolitisch nicht zweckmäßige den Kopf. Was ist machbar, was kann ich anregen, zu welchen Lösungen kann ich beitragen ist eher mein Motto, als für Lesestoff in MOPO, Abendblatt und facebook zu sorgen.

Hamburg als "grüne Stadt" bietet durch unsere Parks, Seen und Elbe sowohl Lebensqualität für uns Bürger als auch Attraktivität für Unternehmen. Dies zu bewahren ist bereits anstrengend, die Qualität zu steigern eine Herausforderung. Hier muss es uns gelingen, dass beide - Bürger und Unternehmen - sich Ihrer Pflicht bewusst werden einen Beitrag leisten zu müssen. Heruntergebrochen fängt dies mit der konsequenten Nutzung von z.B. Altpapiercontainern an (also das Zerreißen und Hineinwerfen von Kartons und nicht das Deponieren davor) und hört bei der - nun endlich angepackten Anbindung - an Landstrom für Kreuzfahrtschiffe nicht auf (weshalb nicht ebenso für die Containerschiffe und Co?). Es ist Wunschtraum zu glauben, man könne ersteres durch Verbote und Regulierungen und letzteres ohne hohe Investitionen erreichen. Aber es ist ein Ziel. Wirtschaft und Umwelt (und zu beiden gehört Energiepolitik) müssen gemeinsam betrachtet und vereinbart werden. Es müssen verstärkt Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen geschlossen werden um dieses Ziel zu erreichen. Leider scheitert jedoch vieles noch an der typisch deutschen Bürokratie, doch dies wäre jetzt ein anderes Thema. Lassen Sie mich noch das Problem der Energieeffizienz von älteren Gebäuden ansprechen. Ich wohne selber in einem 50er-Jahre Backsteinbau, der dieses Jahr wohl endlich gedämmt werden soll. Das finde ich toll, weil es die Energiekosten senkt. Gleichzeitig wird die Miete teurer. Handwerker, Dämmstoff-Zulieferer (hoffentlich aus Hamburg) verdienen daran, die Stadt nimmt entsprechend Steuern ein, doch welche (gefährliche und in der Herstellung energieintensive) Dämmplatten werden verwendet? Meiner Meinung nach ist in den letzten Jahren der Umwelt-Schwerpunkt parteipolitisch gesetzt worden (Landstrom kommt, doch es werden wesentlich mehr Bäume gefällt als ersetzt), und das ist nicht immer gleichbedeutend mit sinnvoll.

Mit freundlichem Gruß

Sven-C. Bergmann
Wahlkreiskandidat Eppendorf/Winterhude

CDU Winterhude
- Beauftragter für den Mittelstand –