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Frage von Alexander L. •

Frage an Steffen Bockhahn von Alexander L. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Bockhahn,

ich möchte sie fragen inwieweit es Ihnen und Ihren Kollegen im Parlament bekannt ist, dass vor den Küsten Griechenlands und Zyperns sehr große Mengen an Erdöl und Erdgas lagern sollen. So ist es beispielsweise im aktuellen Buch "Showdown" von Dirk Müller zu entnehmen. Dieser stützt sich wiederum zum Teil auf Aussagen einer ehemaligen griechischen Außenministerin.

Sind sie nicht ebenfalls der Meinung, dass diese Rohstoffe, die für die Versorgung Europas enorm wichtig sein könnten, von den Griechen/Zyprioten und allgemein von den Europäern selbst gefördert werden sollten, anstatt dies die Amerikaner und/oder Russen tun zu lassen? Auf diese Weise währen die Griechen nicht nur in der Lage ihre Schulden zurückzuzahlen sonder auch einen großen Wohlstand zu erreichen. Europa wiederum könnte energiepolitisch einen großen Schritt hin zur Unabhängigkeit machen.

Abschließend noch eine Frage: Warum wird Ihrer Meinung nach in den deutschen Medien darüber kaum bis gar nicht berichtet?

Ich danke Ihnen im Voraus für eine Antwort.

mfg A. Lüdtke

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Lüdtke,

vielen Dank für Ihre Frage. Es ist bekannt, dass sich vor den Küsten Zyperns Bodenschätze befinden sollen. Sie sind jedoch noch nicht hinreichend erforscht, um genaue Kenntnisse über die Menge und die Qualität zu haben und somit ist auch nicht klar, wie viel sie tatsächlich wert sind. Erst wenn man genauere Erkenntnisse hat, kann man prüfen, ob eine Förderung Sinn machen würde.
Für die Versorgung Europas würde die Menge auf jeden Fall nicht ausreichen, es wäre nur eine Ergänzung. Ihre Frage macht aber auch deutlich, wie wichtig es ist, dass Europa unabhängiger von Rohstoffimporten wird. Wir müssen unsere Energieversorgung schnell auf erneuerbare Ressourcen umstellen. Vor allem das würde unsere Abhängigkeit verringern.
Noch einmal zu Zypern: Ich möchte unbedingt daran erinnern, dass es die Europäer selbst waren, die Zypern, wie zuvor Irland und Island dazu gedrängt haben, sich als Bankenplatz zu etablieren. Es haben alle gewusst, dass vor allem über Finanzgeschäfte die Wirtschaft des Landes am Laufen gehalten wurde. Genau das dem kleinen Inselstaat nun vorzuwerfen, halte ich von den Kollegen im Bundestag, die das tun, für unanständig.
Natürlich hat Zypern Probleme, die es lösen muss. Aber damit steht das Land bekanntlich nicht allein in Europa. Das trifft ja auch auf Deutschland zu.

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Bockhahn