Da Zucker für viele Erkrankungen verantwortlich ist, wäre es da nicht sinnvoll, eine Zuckersteuer einzuführen?

Vielen Dank für Ihre Frage. Ja, ich befürworte eine Zuckersteuer ausdrücklich, und zwar aus gesundheitspolitischen, ökonomischen und praktischen Gründen.

Zucker ist ein wesentlicher Treiber für vermeidbare Erkrankungen wie Typ 2 Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-Leiden. Diese Krankheiten verursachen hohe Kosten für das Gesundheitssystem und schränken Lebensqualität massiv ein. Eine verantwortliche Gesundheitspolitik muss hier handeln.

Eine Zuckersteuer ist ein wirksames Instrument, weil sie zwei Effekte gleichzeitig auslöst. Erstens verändert sie die Rezepturen. Das zeigt Großbritannien sehr klar. Dort haben Hersteller ihren Zuckergehalt deutlich gesenkt, um die Abgabe zu vermeiden. Diese Reformulierung brachte eine stärkere gesundheitliche Wirkung als jeder Appell. Zweitens führt die Steuer zu einem bewussteren Konsum. Gerade bei stark zuckerhaltigen Getränken und Snacks entstehen Lenkungseffekte, die wissenschaftlich gut belegt sind.

Ein weiterer Punkt ist Fairness. Die Folgekosten eines hohen Zuckerkonsums tragen alle Beitragszahlerinnen und Beitragszahler. Eine Zuckersteuer sorgt dafür, dass Hersteller und Konsumenten jener Produkte einen Beitrag zu den Kosten leisten, die sie verursachen. Diese Mittel können gezielt in Prävention und Ernährungsbildung fließen.

Es geht nicht um Bevormundung, sondern um vernünftige Rahmensetzung. Eine Zuckersteuer ist kein Allheilmittel, aber ein wirksames Werkzeug im Gesamtpaket aus Prävention, Aufklärung und verlässlichen Standards. Sie schafft Anreize für gesündere Produkte, schützt Kinder und Jugendliche besser vor verstecktem Zucker und entlastet langfristig unser Gesundheitssystem.

Meine Haltung ist daher klar. Eine Zuckersteuer ist sinnvoll, wirksam und gesundheitspolitisch verantwortbar.